Viele Studenten kritisieren Qualität des Medizinstudiums

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Nur gut die Hälfte aller Medizinstudenten bewertet die Attrativität des Arztberufes gut. © Uni Greifswald

Nur gut die Hälfte aller Medizinstudenten bewertet die Attrativität des Arztberufes gut. © Uni Greifswald

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STUTTGART (eb). Viele Studierende beklagen die mangelnde Qualität des Medizinstudiums. So sagen nur 25 Prozent, dass das Studium sie gut auf die ärztlichen Prüfungen vorbereitet hat. Knapp ein Drittel fühlt sich schlecht gewappnet für ärztliche Tätigkeiten. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Centrum für Hochschulentwicklung, der Georg Thieme Verlag und die Universität Tübingen im Vorfeld des Symposiums "Medizinstudium 2.0" gemacht haben. Mithilfe eines webbasierten Fragebogens wurden bundesweit 300 Studierende befragt. Erhoben wurde ihre Meinung zu Rahmenbedingungen, Studium und neuen Medien im Medizinstudium. Die Qualität des Medizinstudiums an deutschen Universitäten wurde mit Schulnoten bewertet.

Trotz der kritischen Bewertung des Studiums würden fast 90 Prozent noch einmal Medizin studieren, 78 Prozent halten die Berufsaussichten für Ärzte in Deutschland für gut oder sehr gut. Allerdings bewerten nur 52 Prozent die Attraktivität des Berufes als gut.

Noch schlechter sieht es bei den Arbeitsbedingungen aus: 45 Prozent geben die Note 5 oder 6. Zudem nimmt die Attraktivität des Berufes mit fortschreitendem Studium ab. Während bis zum vierten Semester 62 Prozent gut sagen, sind es im 11. bis 14. Semester nur noch 48 Prozent.

Auf die Frage, wie Studierende heute lernen und in welchem Umfang sie elektronische Medien nutzen, gibt es keine einheitliche Antwort. In der Nutzung elektronischer Angebote zeigen sich enorme Unterschiede. Jeder Vierte nutzt E-Learning Angebote der eigenen Universität mehrmals pro Woche, fast 25 Prozent aber haben angegeben, sie selten oder nie zu nutzen. Am häufigsten nutzen Studierende die fachspezifischen Angebote von Google und Wikipedia. Zwei Drittel der Befragten (Wikipedia) bzw. fast drei Viertel (Google) gaben an, diese Angebote mehrmals pro Woche für das Studium zu nutzen.

Während Angebote wie Lehrvideos oder Online-Kurse noch keine große Rolle spielen - mehr als 85 Prozent der Befragten hat angegeben, Online-Kurse selten oder nie zu nutzen - kommt dem Testen des eigenen Wissensstands mittels elektronischer Examensfragen eine größere Bedeutung zu. 40 Prozent nutzen diese Angebote mehrmals wöchentlich. Vor allem Studierende, die unmittelbar vor einer Prüfung stehen, schätzen diese Angebote.

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Kommentare
Dr. Jürgen Sobtzick 27.04.201021:14 Uhr

Qualität des Medizinstudiums

Wenn ein Handwerker die Gesellenprüfung besteht,dann kann er schon selbständig in seinem Beruf arbeiten.Der Arzt beginnt nach dem Staatsexamen erst mit der Lehre und kann noch keinen Patienten behandeln.Der Handwerksmeister wird in seiner Ausbildung auch für die selbständige Tätigkeit vorbereitet, der Arzt dagegen wird als "Samariter" ausgebildet und verfügt über keinerlei kaufmännische Kenntnisse.Schaut man sich als erfahrener Arzt die Prüfungsfragen von Physikum oder Staatsexamen an,dann darf man sich nicht wundern, wenn junge Ärzte mit der Alltagstätigkeit in Klinik und Praxis nicht zurecht kommen. Seit Jahrzehnten wird an der Praxis vorbei ausgebildet und keiner unternimmt etwas dagegen, das ist ein Skandal !
Dr.Jürgen Sobtzick 97717 Euerdorf

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