Klinikmanagement

Virtuelle Biobank für Prostatakrebs

Daten und Proben von Patienten mit Prostata-Ca können Klinikärzte und Wissenschaftler nun online bei einer neu etablierten Biobank auffinden.

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LEIPZIG. Das Deutsche Prostatakarzinom Konsortium (DPKK) und das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI haben nach eigenen Angaben gemeinsam eine virtuelle Biobank für Gewebeproben und weitere Biomaterialien von Prostatakrebspatienten entwickelt.

Damit könnten Mediziner und Wissenschaftler des DPKK ab sofort die Daten und Proben der Patienten in den angeschlossenen Kliniken online auffinden und gemeinsam für Forschungszwecke nutzen.

Die gespendeten Proben würden bereits seit elf Jahren mit Einverständnis der Patienten und nach einer einheitlichen Verfahrensvorschrift gesammelt. Daran beteiligt sind laut IZI insgesamt 17 Kliniken, die sich im DPKK zusammengeschlossen haben.

Am Potsdamer Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse des Fraunhofer IZI seien sowohl Konzept als auch Software entwickelt worden, um den gemeinsamen Datenbestand in einer virtuellen Biobank zusammenzuführen und so entscheidend schneller für Forschungsprojekte verfügbar zu machen.

Die Biobank sei spezifisch an die Datensätze zum Prostatakarzinom angepasst, könne aber im Bedarfsfall auch jederzeit um Fälle und Daten anderer Erkrankungen erweitert werden. Über die Anbindung an das Projektportal im Deutschen Biobanken-Register stünden die anonymisierten Daten der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Anbahnung von Forschungsprojekten zur Verfügung.

"Besonders zukunftsträchtig an der entwickelten Software ist, dass sie ganz unterschiedliche Datenformate integriert und sich jederzeit nahtlos und flexibel erweitern lässt", erläutert IZI-Projektleiterin Dr. Christina Schröder.

Die Originalproben verblieben bei der jeweiligen Klinik und stünden vor Ort für diagnostische Zwecke weiterhin zur Verfügung. Die Daten, die jeweils Fall und Probe beschrieben, würden in einer Metabiobank bei der Deutschen Gesellschaft für Urologie zusammengeführt.

Das DPKK will klären helfen, welche Rolle sowohl genetische Anlagen als auch Umwelteinflüsse bei der Entstehung des Prostatakarzinoms spielen. (maw)

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