Kommentar zur GOÄ-Einigung

Wer zu spät kommt...

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Drei Tage vor der Bundestagswahl und wenige Wochen vor einer Regierungsneubildung, von der heute niemand weiß, wie sie aussieht, überraschen Bundesärztekammer und PKV-Verband mit einer grundsätzlichen Einigung zur GOÄ-Reform.

Es ist ein Projekt, auf das die betroffenen niedergelassenen Ärzte und ihre liquidationsberechtigten Kollegen in den Kliniken mindestens ein Jahrzehnt und der federführende Bundesgesundheitsminister die ganze Legislaturperiode gewartet haben.

Die über Jahre andauernde Lähmung und mangelnde Einigungsfähigkeit zwischen Bundesärztekammer und PKV hat dem Projekt nicht gut getan. Gerade in jüngster Zeit ist nämlich das Risiko gewachsen, dass die GOÄ-Reform zu einer Konvergenz der Vergütungssysteme von Kassen- und Privatmedizin führt.

Die gesetzlichen Kassen lassen keine Gelegenheit aus, tatsächliche oder vermeintliche Ungleichbehandlung zu Lasten ihrer Versicherten zu thematisieren -und sie finden in den Medien fruchtbaren Humus.

Wie auch immer die Position der FDP in der letzten Legislaturperiode sein wird: so stark wie in den vergangenen vier Jahren wird sie nie wieder werden. Ärzte werden sich an den bitteren Satz Gorbatschows erinnern: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Lesen Sie dazu auch: Einigung erzielt: Durchbruch bei der GOÄ-Reform!

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