Digitalisierung

Wie die Einführung der ePA Abläufe im Krankenhaus beeinflusst

Der Klinikalltag wird durch die elektronische Patientenakte verändert. Wie, das erforscht das Projekt eCoCo. Die Studie wird vom Bundesforschungsministerium gefördert.

Von Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Köln. Elektronische Patientenakten (ePA) gehören immer häufiger zum Alltag in Kliniken oder zumindest in einzelnen Abteilungen. Doch welchen Einfluss hat die Arbeit mit der Akte auf die Abläufe in den Kliniken, die Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen, das Arbeitsklima und die Patientenzufriedenheit? Das nehmen jetzt Forscher aus Nordrhein-Westfalen genau unter die Lupe.

„Wir wollen einen systematischen Blick darauf werfen, was sich in den Kliniken durch den Einsatz der elektronischen Patientenakten ändert“, sagt Professor Holger Pfaff, Direktor des Instituts für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung der Humanwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät der Universität Köln, der „Ärzte Zeitung“. Pfaff leitet das Projekt „Electronic patient record and its effects on social aspects of interprofessional collaboration and clinical workflows in hospitals“ (eCoCo).

Neben seinem Institut sind die Fakultät für Rehabilitationswissenschaften der Technischen Universität Dortmund und das Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung der Bergischen Universität Wuppertal an dem Vorhaben beteiligt. Es ist auf drei Jahre angelegt und wird mit 1,26 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium gefördert.

Im Fokus von eCoCo stehen drei Kliniken in Düsseldorf, Oberhausen und Wuppertal. Die Häuser sind noch in der Einführungsphase der ePA. „Das erlaubt es uns, die durch sie angestoßenen Veränderungen zu sehen“, sagt Pfaff. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, was die ePA im Einzelnen mit der Organisation Krankenhaus macht. „Wir schauen, wie das Medikament Akte auf den sozialen Körper Klinik wirkt.“

Geplant sind den Häusern Beobachtungsstudien, Interviews, Gruppendiskussionen und die Auswertung von Dokumenten. Darüber hinaus werden Mitarbeiter und Patienten auf einzelnen Stationen befragt. Eine Fragestellung von eCoCo ist, ob die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Akte steigt und ihr Stresslevel sinkt. Das Projekt soll auch zeigen, welche Effekte bei den Patientinnen und Patienten ankommen.

Die technischen Unterschiede zwischen einzelnen ePA-Systemen spielen für das Projekt keine Rolle, betont Pfaff. Auch die Auswirkungen auf verschiedene Abteilungen/Fachdisziplinen werden nicht systematisch untersucht. „Es geht uns um eine Analyse in der Tiefe und um die Veränderungsprozesse.“

Auf Basis der Untersuchungsergebnisse wollen die Forscher den Krankenhäusern auch praktische Unterstützung bieten, indem sie Hilfestellungen und Empfehlungen für eine umfassende Einführung der ePA erarbeiten. Die Erkenntnisse aus der Studie sollen auf der Projekt-Homepage unter https://ecoco.uni-koeln.de veröffentlicht werden. (iss)

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