Karte des Monats
Wo es wie viele Steuerberater gibt
Den richtigen Steuerberater zu finden, kann für Ärzte zu einer Geduldsprobe werden – je nachdem, wo sie suchen.
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© Ärzte Zeitung / Rebman Research
Schramberg. Die Steuererklärung zählt wahrscheinlich nicht zu des Deutschen liebster Freizeitbeschäftigung – und könnte für Ärzte aufgrund der Steuersenkungen zum 1. Juli für das Jahr 2020 komplizierter werden als bisher.
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Zwischen ganz normalem Praxisalltag mit Patienten, Abrechnung und Mitarbeitermanagement bleibt häufig nur wenig Zeit, sich zusätzlich mit komplizierten Steuergesetzen zu Umsatz- oder Gewerbesteuer auseinanderzusetzen oder mit Besonderheiten, die bei der Veranlagung von Zusatzeinnahmen durch beispielsweise Fachvorträge zu beachten sind.
Damit die Steuererklärung ordnungs- und fristgemäß beim Fiskus eingereicht werden kann, sind Ärzte gut beraten, sich einen entsprechend qualifizierten Steuerberater zur Hilfe zu nehmen. Doch den richtigen zu finden, kann zu einer Geduldsprobe werden, wenn Ärzte beispielsweise aufgrund eines geringen lokalen Beratungsangebots nur wenig Möglichkeiten haben, auf branchenspezifische Expertise zurückzugreifen. Das ist insbesondere im Nordosten der Republik der Fall, der auf der aktuellen „Karte des Monats“ tiefrot eingefärbt ist.
Die Karte des Monats bildet die Steuerberaterdichte in den einzelnen KV-Regionen ab. Farbstufen kennzeichnen die regionalen Abweichungen vom Durchschnittswert, wobei rot eingefärbte Regionen eine niedrige Kanzleidichte anzeigen und grün eingefärbte Regionen eine hohe Kanzleidichte.
Der Süden ist grün
Im rot eingefärbten Sachsen-Anhalt beispielsweise ist die Steuerberaterdichte besonders niedrig. Auf insgesamt rund 2,2 Millionen Einwohner kommen nur rund 878 Kanzleien – im Durchschnitt heißt das also rund 2500 Einwohner pro Kanzlei. Zum Vergleich: In der grünen KV Nordrhein (6115 Kanzleien) kommen auf eine Kanzlei immerhin nur 1579 Einwohner.
Aber auch innerhalb der KV-Regionen zeigen sich Unterschiede. So ist in Nordrhein die Steuerberaterdichte längst nicht überall besonders hoch. Im Gegenteil: Die Landkreise Leverkusen (79 Kanzleien), Kleve (147 ) und Wesel (183) haben eine im Vergleich zum Durchschnitt niedrige Kanzleidichte.
Und auch in Sachsen-Anhalt ist es um die Steuerberaterdichte nicht nur rot bestellt: In den beiden Großstädten Magdeburg (146) und Halle (138) sind überdurchschnittlich viele Kanzleien angesiedelt.
Auf Zusatzqualifikation achten
Aus ärztlicher Sicht ist ein höheres Beratungsangebot grundsätzlich positiv anzusehen, weil es ermöglicht, verschiedene Kanzleien miteinander zu vergleichen. Anhand der branchenspezifischen Erfahrung oder auch Bewertungen, können sich Praxisinhaber dann für die ihrer Meinung nach geeignetste Kanzlei entscheiden. In der Regel lassen sich Steuerberater mit branchenspezifischem Fachwissen über Online-Suchmaschinen oder auf der Website des Deutschen Steuerberatervereins finden.
Empfehlenswert für Ärzte sind insbesondere Steuerberater mit der Zusatzqualifikation „Fachberater für das Gesundheitswesen“, die wissen, welche spezifischen Eigenheiten und Anforderungen vom Arzthonorar bis zum Zulassungsrecht zu beachten sind. (mu)
Karte des Monats
- Interaktive Karte zu wechselnden Themen für ganz Deutschland, heruntergebrochen auf KV-Ebene und auf Landkreise oder Mittelbereiche
- Initiatoren: „Ärzte Zeitung“ und Rebmann Research
- Zuletzt veröffentlicht: So könnte Kurzarbeit die Ärzte treffen
- Datenbasis: Atlas Medicus®