Zieht es Ärzte doch nicht in Flughafennähe?

Das Airrail-Center am Frankfurter Flughafen öffnet bald. Das geplante Fachärztezentrum steht auf der Kippe.

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FRANKFURT/MAIN (ine). Das Airrail-Center "The Squaire", ein millionenschwerer Bau am Flughafen in Frankfurt am Main. Es soll Geschäftsleute und Besucher aus aller Welt anziehen. Auch ein Fachärztezentrum ist im Gespräch. Ob im Frühjahr 2011 tatsächlich Ärzte einziehen werden, steht indes noch nicht fest.

1800 Arbeiter sind mit dem Innenausbau beschäftigt

Die Eröffnung der Büroimmobilie mit Hotels und Einkaufszentren auf neun Ebenen war für Frühjahr 2010 geplant. Doch es kam zu Verzögerungen. Eine Hochbaufirma hatte Bedenken, dass das Center mit seinen 360 000 Tonnen zu schwer sei - das 660 Meter lange Gebäude steht auf 86 Säulen direkt über dem ICE-Fernbahnhof. Daraufhin wurde der Rahmenbau des Bahnhofs verstärkt. Zudem mussten hunderte Tonnen bereits verbauter Stahlelemente aus China aufgrund von Qualitätsmängeln wieder demontiert werden. Die Kosten stiegen daraufhin von 660 Millionen auf 960 Millionen Euro.

Derzeit sind etwa 1800 Handwerker und Bauarbeiter mit dem Innenausbau beschäftigt. Im nächsten Frühjahr sollen die Arbeiten beendet sein. Mehr als 60 Prozent der insgesamt 140 000 Quadratmeter großen Mietfläche sind bereits vergeben. Auf der Mieterliste stehen nach Angaben der Bauherren, der IVG Immobilien AG und dem Flughafenbetreiber Fraport, unter anderem die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft KPMG und die Hilton-Hotelkette.

Nicht auf der Liste steht indes Metropolitan Medical. Die GmbH betreibt auf den Flughäfen München, Berlin-Tegel, Düsseldorf und Frankfurt bereits seit Jahren Apotheken ("Metropolitan Pharmacies"). Die Gesellschaft wollte ursprünglich auf 3600 Quadratmetern ein Ärztezentrum mit Zahnärzten, Dermatologen, Orthopäden, Chirurgen, Radiologen, Uro- und Proktologen aufbauen. Dafür veranschlagte das Unternehmen noch im Juli 2009 in einem Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" ein Investitionsvolumen von 4,5 Millionen Euro. Kurze Zeit später wurde bekannt, dass sich die kommunalen Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden am Zentrum beteiligen wollen. Doch die Pläne platzten im März 2010: Die Stadt war nicht bereit, eine Million Euro in das Projekt zu investieren. Zudem gab es, nach einem Bericht im Wiesbadener Kurier, "konzeptionell unterschiedliche Ansichten" zwischen der Klinik und Metropolitan Medical.

"Alles im Schwange": Kommt der Sinneswandel noch?

Ob das Fachärztezentrum samt Apotheke und Gesundheitszentrum 2011 realisiert wird, ist daher ungewiss. Frank Füßl, Geschäftsführer von Metropolitan Medical, äußerte sich dazu trotz Anfrage nicht. Auch bei The Squaire ist nichts Konkretes zu erfahren: "Alles ist im Schwange", so Pressesprecherin Sabine Sänger.

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