Verzinsung

apoBank will 2,0 Prozent ausschütten

Den Gürtel etwas enger schnallen, lautet die Botschaft der apoBank an ihre Anteilseigner. Anstehenden Finanzierungsaufgaben sieht man aber gelassen entgegen.

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Düsseldorf. Bis jetzt reüssierte die Standesbank der Heilberufler als Fels in der Brandung der Niedrigzinsphase. Auch für 2019 hatte sich die Deutsche Apotheker- und Ärztebank ursprünglich wieder eine vierprozentige Verzinsung des Genossenschaftsanteils vorgenommen. Die Corona-Pandemie macht dieses Versprechen nun zunichte. Wie Vorstandsvorsitzender Ulrich Sommer anlässlich der Veröffentlichung der Geschäftszahlen 2019 am Mittwoch erklärte, sollen der Vertreterversammlung nun zwei Prozent Dividende je Genossenschaftsanteil vorgeschlagen werden, was rund 24 Millionen Euro Ausschüttungsvolumen entspricht.

Sommer ließ durchblicken, dass es sich dabei um einen Kompromiss handelt zwischen der Notwendigkeit, die Rücklagen zur Bewältigung anstehender Herausforderungen zu füllen und dem Interesse der Bank, weitere Genossen mittels einer „auskömmlichen Rendite“ einzuwerben.

Sommer erinnert an die Finanzkrise. 2009 verzichtete die Bank gänzlich auf eine Anteilsverzinsung. Damals seien um die 50 Millionen Euro Genossenschaftskapital durch Kündigungen verloren gegangen. Das soll sich nicht wiederholen. Wie es weiter heißt, wird sich die apoBank an die unlängst von der EZB-Bankenaufsicht erlassene Aufforderung halten, Geldinstitute sollten geplante Dividendenauszahlungen wenigstens bis in den Oktober verschieben. Die Anteilseigner werden also auch länger als üblich auf ihre Gutschrift warten müssen.

„Enorme Nachfrage“ nach Liquiditätsberatung

2019 zählte die apoBank rund 115.900 Mitglieder (+2400). Einnahmenseitig konnte die Bank auf beiden Beinen deutlich zulegen: Der Zinsüberschuss erhöhte sich um neun Prozent auf 691 Millionen Euro, der Provisionsüberschuss um sechs Prozent auf 175 Millionen Euro. Kostenseitig sorgten wie erwartet Investitionen in die IT für Anstieg. Das Betriebsergebnis verringerte sich infolgedessen vor Risikovorsorge um knapp sieben Prozent auf 218 Millionen Euro; vor Steuern werden mit 117 Millionen Euro jedoch drei Prozent mehr ausgewiesen. Der Jahresüberschuss verbesserte sich um zwei Prozent auf 64 Millionen Euro.

Wie sich das Bankgeschäft unter dem Eindruck der Corona-Krise dieses Jahr entwickeln werde, sei noch nicht abzuschätzen, so Sommer. Momentan verzeichne man bereits eine enorme Nachfrage nach Beratung zur Liquiditätsplanung; insbesondere Zahnärzte berichteten teilweise von massivem Patientenrückgang. Dank solider Eigenkapitalbasis sei die apoBank für anstehende Finanzierungsaufgaben jedenfalls gut gerüstet. Da nicht nur weiterhin, sondern auch zunehmend in die IT-Migration zu investieren sei, rechnet Vorstandschef Sommer für 2020 mit einem Überschuss „weitgehend auf 2019er Niveau“. (cw)

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