Telematikinfrastruktur

eHBA: Hartmannbund kritisiert Sanktionen gegen Ärzte

Der Hartmannbund in Brandenburg übt scharfe Kritik an möglichen Strafzahlungen für Ärzte, die noch keinen eHBA bestellt haben. Nötig sei eine „Entkrampfung“ bei den Vorgaben.

Veröffentlicht:

Rathenow. Der Brandenburger Hartmannbund hat die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) durchgesetzten Sanktionen für den Fall einer nicht fristgerechten Beantragung des elektronischen Heilberufsausweises scharf kritisiert. „Der damit verbundene Honorarabzug ist schlicht empörend“, sagte der Landesvorsitzende des Hartmannbundes, der Rathenower Allgemeinmediziner Dr. Hanjo Pohle, am Freitag.

Im Land Brandenburg hätten bislang knapp zwei Drittel der Ärztinnen und Ärzte den Ausweis nicht bestellt. Sie würden damit per Gesetz mit einer Strafe in Höhe von einem Prozentpunkt vom Praxisumsatz belegt. Der eHBA ist als Voraussetzung für den Zugriff auf die elektronische Patientenakte rechtlich vorgeschrieben. Dieser Zugriff ist seit 1. Juli laut Gesetz für Vertragsärzte verpflichtend.

„Hier werden Kolleginnen und Kollegen abgestraft, die sich im Corona-Abwehrkampf mitten in einer Pandemie befinden und tagtäglich mit höchstem Einsatz sowohl im Impf- als auch im normalen Praxisalltag für die Gesellschaft enorme Leistungen vollbringen“, kritisierte Pohle.

„Repressalien bringen keine Akzeptanz“

Da allein die Beantragung mit notwendiger Identifizierung in einer Postfiliale mehrere Stunden in Anspruch nehme, gingen somit bei mehreren tausend Betroffenen einige tausend Stunden Arztzeit für Patienten verloren, welche zur Behandlung und Impfung unsere Patienten dringend gebraucht würden.

Zudem würde „durch Repressalien ohnehin keine Akzeptanz für die Einführung neuer digitaler Strukturen“ geschaffen. „Wir fordern das Gesundheitsministerium also auf, per Rechtsverordnung eine moderate und funktionale Entkrampfung der Gesetzesvorlage zu entwickeln, die im Kern die Aussetzung der Honorarkürzung beinhaltet, solange der Pandemiefall ausgerufen ist.“ (lass)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Elektronische Patientenakte

Sicherheitslücken bei der ePA - was sagen Ärzte und Patienten?

Lernendes System E-Patientenakte

Ärztetag legt neues Pflichtenheft für ePA vor

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Analyse von drei Interventionsstudien

Krafttraining wohl sicher bei Frauen mit Brustkrebs und Lymphödemen

Lesetipps
Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!