Akupunktur steigert Erfolg einer IvF

Neu-Isenburg (gvh/ikr). Mit Akupunktur lässt sich die Schwangerschaftsrate bei In-vitro-Fertilisation (IvF) nach neuen Studiendaten deutlich erhöhen. Die Anzahl der IvF-Zyklen bis zur Geburt eines lebenden Kindes könnte durch die Zusatzbehandlung möglicherweise bei vielen Paaren reduziert werden und so auch Aufwand und Kosten.

Veröffentlicht:
Akupunktur in einer Frauenarztpraxis. Eine solche Behandlung kann nicht nur den Geburtsvorgang erleichtern, sondern auch die Fertilität erhöhen.

Akupunktur in einer Frauenarztpraxis. Eine solche Behandlung kann nicht nur den Geburtsvorgang erleichtern, sondern auch die Fertilität erhöhen.

© Foto: Klaro

In einer Metaanalyse von sieben Studien mit ingesamt 1366 Frauen, die sich einer IvF-Behandlung unterzogen, wurde die Effektivität einer begleitenden Akupunktur-Behandlung untersucht (BMJ 2008 online). Alle Frauen wurden in zwei bis drei Sitzungen kurz vor und unmittelbar nach dem Embryonentransfer mit Akupunktur, mit Schein-Akupunktur oder gar nicht zusätzlich behandelt.

Bei Frauen mit echter Akupunktur war die Schwangerschaftsrate im Vergleich zu den Kontrollgruppen signifikant um 65 Prozent höher: Insgesamt 273 von 740 Frauen mit Akupunktur, aber nur 167 von 626 mit Scheinakupunktur oder ohne begleitende Therapie wurden schwanger. Das bedeutet: Es müssen 10 Frauen mit Akupunktur behandelt werden, um eine zusätzliche Schwangerschaft zu erreichen.

In vier der sieben Studien ergab sich auch eine erhöhte Rate der Lebendgeburten bei zusätzlicher Akupunktur, und zwar um den Faktor 2. Es traten mit der Akupunktur keine nennenswerten unerwünschten Wirkungen auf, zumindest nicht in den beiden Studien, in denen dazu Angaben gemacht worden waren.

Eine begleitende Akupunktur zu IvF könnte nach Einschätzung der Autoren durchaus kosteneffektiv sein, wenn man die Kosten für einen einzigen IvF-Zyklus (um 2000 Euro) im Vergleich zu den geringen Kosten von zwei oder drei Akupunkturanwendungen berücksichtige.

Drei Wirkmechanismen der Akupunktur bei Infertilität werden diskutiert: die Ausschüttung von Neurotransmittern, die auf Menstruationszyklus, Ovulation und Fruchtbarkeit wirken, Beeinflussung der Uterusperfusion sowie die Produktion von endogenen Opioiden, die die biologische Stressantwort ausbremsen.

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

© Pixelrohkost / stock.adobe.com

Arztinformation – Hilfe für Patientinnen in den Wechseljahren

Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Procter & Gamble Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Abb. 1: Wichtige Signalwege und Angriffspunkte für eine zielgerichtete Therapie beim Mammakarzinom

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Molekularpathologische Diagnostik

Welche Tests sind wichtig beim Mammakarzinom?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie ein gutes Offboarding gelingt

Wenn Mitarbeiter gehen: Praxisteams sollten diese acht Punkte beachten

Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant