Mistelpräparat wurde mit Preis ausgezeichnet

HAMBURG (nie). Das Mistelpräparat Helixor® ist mit dem H. G. Creutzfeldt-Naturheilkunde-Preis 2006 ausgezeichnet worden. Das H. G. Creutzfeldt-Institut in Kiel hat diesen Preis erstmals vergeben (wie berichtet).

Veröffentlicht:

Zwischen 46 und 65 Prozent aller Krebspatienten nutzen zusätzlich zu Standardtherapien eine Misteltherapie. Daten aus mehr als 100 klinischen Studien belegen inzwischen, daß diese Behandlung eine Chemotherapie erträglicher macht. Das gelte besonders für Patienten mit Mamma-, Ovarial- oder Bronchial-Karzinomen, so Dr. Harald Matthes aus Berlin.

Darüber hinaus sei das Potential der Mistel bei weitem noch nicht ausgeschöpft, sagte Matthes in Hamburg bei der Preisverleihung. So gebe es mittlerweile Hinweise, daß hochdosierte Mistelextrakte, die intravenös oder intratumoral appliziert werden, in der kombinierten Anwendung mit konventionellen Therapieverfahren zum Abbau von Tumorgewebe beitragen können.

Die Wirksamkeit wurde in der Praxis langfristig erprobt

Die Wirksamkeit des pflanzlichen Arzneimittels sei in der Praxis langfristig erprobt und durch prospektive Studien belegt, sagte Professor Burkhard Weisser von der Universität Kiel. Das Präparat werde für die Behandlung bei bösartigen Erkrankungen auch in adjuvanter Form zur Strahlen- und Chemotherapie angewandt.

Mit einer begleitenden Misteltherapie werde das Tumorwachstum gehemmt. Darüber hinaus werden unerwünschte Wirkungen reduziert, die mit der Chemotherapie einhergehen, und das Immunsystem wird aktiviert.

Das pflanzliche Arzneimittel bessert die Lebensqualität

"Die Lebensqualität von Krebspatienten wird deutlich verbessert", so Weisser. Verträglichkeit und Compliance seien außerordentlich hoch. Bedeutende Interaktionen mit anderen Arzneimitteln seien nicht bekannt.

Hersteller des preisgekrönten Präparates ist das Unternehmen Helixor aus Fischermühle bei Tübingen. Für die Herstellung des Mistel-Gesamtextraktes werden Apfel-, Kiefer- und Tannenmisteln aus Deutschland und Frankreich verarbeitet, die vier Mal im Jahr geerntet werden.

Mehr zum Thema

Kurzporträt

Norbert Schmacke: Kämpfer für die evidenzbasierte Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!