Keimbesiedlung bei Babys erhöht Asthma-Risiko

KOPENHAGEN (nke). Sind bei Säuglingen schon im ersten Lebensmonat die Atemwege mit Bakterien besiedelt, ist das Risiko der Kinder für Asthma erhöht. Das hat die COPSAC*-Studie ergeben, in der Kinder von Müttern mit Asthma bis zum fünften Lebensjahr beobachtet wurden.

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Die Asthmaprävalenz im Alter von fünf Jahren war signifikant erhöht, wenn im ersten Lebensmonat die Atemwege mit S. pneumoniae, H. influenzae und M. catarrhalis besiedelt waren. Das haben Dr. Hans Bisgaard und sein Team vom Kopenhagener Universitätsklinikum in der Studie festgestellt (NEJM 357, 2007, 1487).

Eine Besiedlung mit S. aureus erhöhte das Asthmarisiko nicht. Bei 321 Kindern ohne Symptome entnahmen die Wissenschaftler im Alter von einem Monat Proben aus der Hypopharynxregion. Bei 66 Proben (21 Prozent) wurden S. pneumoniae, H. influenzae, M. catarrhalis oder mehr als eine dieser Spezies nachgewiesen, bei 196 Neugeborenen (61 Prozent) fand sich eine Besiedlung mit S. aureus.

14 Prozent der Kinder hatten im Alter von fünf Jahren Asthma. Von den Kindern, die im Säuglingsalter mit S. pneumoniae, H. influenzae, M. catarrhalis oder mehreren dieser Keime besiedelt waren, betrug die Asthmaprävalenz 33 Prozent, bei Kindern ohne solche Besiedlung 10 Prozent. Die Autoren ermittelten ein zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko für erste Anfälle mit pfeifender Atmung und Luftnot sowie die spätere Entwicklung von Asthma bei bakterieller Besiedlung der Atemwege im Säuglingsalter.

*COPSAC: Copenhagen Prospective Study on Asthma in Childhood

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