Mit Phytoextrakt gegen Husten und Schleim

MÜNCHEN (wst). Eine akute Bronchitis ist meist viral bedingt und Antibiotika sind dabei meist nicht indiziert, hat Professor Adrian Gillissen von der Robert-Koch-Klinik in Leipzig erinnert. Die Vorstellung, mit Antibiotika wenigstens bakteriellen Folgeinfekten der Bronchitis vorzubeugen und so einem Patienten doch helfen zu können, halte wissenschaftlichen Überprüfungen nicht stand.

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Gillissen verwies auf einer Pressekonferenz des Unternehmens Cassella-med in München dabei auf eine Studie mit über 800 Patienten mit akuter Bronchitis (JAMA 293, 2005, 3029). Diese waren nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen aufgeteilt worden.

Die Patienten der einen Gruppe erhielten sofort ein Antibiotikum, die der zweiten Gruppe erst nach einigen Tagen und die der dritten Gruppe überhaupt nicht. Unterschiede bei Verlauf, Dauer und Schwere der Bronchitis habe es keine gegeben. Auch bakterielle Sekundärinfektionen seien in der Gruppe ohne Antibiotika nicht häufiger aufgetreten als in den beiden anderen Gruppen.

Antibiotika seien bei akuter Bronchitis aber nicht nur meistens nutzlos, so Gillissen. Bei einem erheblichen Prozentsatz der Patienten riefen die Medikamente auch unerwünschte Wirkungen hervor. Eine unkritische Verordnung fördere zudem bakterielle Resistenzen.

Nur bei Patienten mit akuter Bronchitis, bei denen ein grüngelbes Sputum zusammen mit Fieber über 38° C auf eine bereits bestehende bakterielle Infektion hinweise oder Verdacht auf eine Pneumonie besteht, seien Antibiotika indiziert, so Gillissen.

Sonst sei Betroffenen mit symptomatischen husten- und schleimlösenden Maßnahmen bestens gedient. Bewährt hätten sich dabei insbesondere auch pflanzliche Präparate wie die Thymian-Primelwurzel-Extraktkombination Bronchicum®, so Gillessen.

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