Coronavirus

"Türöffner" entschlüsselt

Forscher aus Bonn haben den Rezeptor identifiziert, der als Einfallstor für die Infektion mit dem Coronavirus wirkt.

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BONN. Internationale Wissenschaftler unter Beteiligung des Bonner Universitätsklinikums haben den Rezeptor identifiziert, der bei der Infektion mit dem neuartigen Coronavirus "HCoV-EMC" (Human Coronavirus-Erasmus Medical Center) eine Schlüsselrolle spielt (Nature 2013, 495: 251-254).

An dem Virus, das sich von der arabischen Halbinsel ausbreitet, sind inzwischen acht Menschen gestorben. In Deutschland wurde bislang ein importierter Erkrankungsfall dokumentiert.

Bei dem identifizierten Rezeptor handelt es sich um die Dipeptidyl Peptidase 4 - die sogenannte "DPP4", auch "CD26" genannt.

"Dieser Rezeptor ist ein bekanntes Protein, das vielfältige Stoffwechselfunktionen erfüllt", wird Professor Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn in einer Mitteilung zitiert. Der Rezeptor komme in verschiedenen Organen vor.

Das Virus befalle aber insbesondere die Atemwege. Heftet sich das Coronavirus an den DPP4-Rezeptor, wirkt dieser wie ein Türöffner: Das Virus dringt in die Zelle ein und programmiert sie um, wodurch weitere Viren gebildet und freigesetzt werden - die Infektionskette hat begonnen. (eb)

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