Südkorea

Die WHO sieht Mers-Ausbruch als "Weckruf"

Seit vier Wochen verbreitet sich Mers in Südkorea. Die WHO sieht dort aber keinen Notfall von internationaler Tragweite.

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SEOUL/GENF. Die WHO wird in Südkorea nicht den internationalen Gesundheitsnotstand erklären, teilte die Organisation am Mittwoch mit. Auch Reise- oder Handelsbeschränkungen seien nicht notwendig.

Der Ausbruch könne sich zwar noch einige Wochen hinziehen. Doch gebe es bisher keinen Beleg für eine dauerhafte Übertragung des Coronavirus (Mers-CoV) außerhalb von Kliniken, hieß es auf einer Telefonkonferenz des Mers-Ernstfallgremiums der WHO.

Südkorea meldete unterdessen den 20. Mers-Todesfall. Eine 54-Jährige sei in der Nacht zum Mittwoch gestorben, berichteten südkoreanische TV-Sender unter Berufung auf Behörden. Zudem kamen acht weitere Mers-Kranke dazu, so das Gesundheitsministerium.

6500 Menschen in Quarantäne 

Die Zahl der bestätigten Patienten stieg auf 162, die der Menschen in Quarantäne seit Dienstag von etwa 5600 auf rund 6500. Etwa 90 Prozent der bisher an Mers Gestorbenen hätten Vorerkrankungen gehabt, hieß es.

Die WHO rief zur Wachsamkeit auf. "In einer hochmobilen Welt sollten alle Länder für die unerwartete Möglichkeit von Ausbrüchen dieser Art vorbereitet sein."

Vor allem müsse die Kooperation zwischen dem Gesundheitswesen und anderen Bereichen inklusive der Luftfahrt gestärkt werden.

Die WHO-Kommission würdigte nach mehrtägigen Untersuchungen Südkoreas Anstrengungen, den Ausbruch in den Griff zu bekommen. Dazu gehöre etwa auch die Identifizierung von Kontakten mit Infizierten.

Allerdings habe es auch Fehler gegeben: Mangel an Bewusstsein für Mers, unzureichende Präventionsmaßnahmen in Kliniken, überfüllte Notfallstationen und Krankenzimmer sowie häufiger Ärztewechsel hätten die Ausbreitung von Mers beschleunigt.

Südkorea erlebt den größten Ausbruch von Mers außerhalb der arabischen Halbinsel. Erster bestätigter Mers-Kranke in dem Land war im Mai ein 68-Jähriger, der von einer Nahost-Reise zurückgekehrt war. (dpa)

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