30 Prozent der Diabetiker haben auffällige Spritzstellen

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Bei Diabetikern, die mit einer intensivierten Insulintherapie behandelt werden, sollten regelmäßig auch die Spritzstellen kontrolliert werden. Denn durch ständige Nutzung der selben Injektionsstellen kommt es zu lokalen Veränderungen des subkutanen Fettgewebes. "Solche Patienten haben dann keine Chance, stabile Blutzuckerwerte zu erreichen", so Professor Manfred Dreyer in Leipzig.

Wie der Diabetologe vom Bethanien-Krankenhaus in Hamburg erläutert hat, weisen 30 Prozent der Patienten mit Typ-1-Diabetes "auffällige Spritzstellen" auf. An diesen komme es durch häufige Insulininjektionen zur Hypertrophie des subkutanen Fettgewebes mit ungleichmäßiger Insulinfreisetzung.

Auslöser dafür sei das injizierte Insulin, das eine Million Mal stärker konzentriert ist als es physiologischerweise in den Fettzellen vorkommt, so Dreyer bei einem Symposium von Roche Diagnostics. Nach einer Insulininjektion brauchen die am Ort der Injektion lokalisierten Fettzellen dann einige Tage, um sich zu erholen.

Dreyer plädiert dafür, daß die Inspektion der Injektionsstellen in die DMP-Programme für Diabetiker integriert wird. (mar)

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