Hoffnung für Diabetiker

Forscher messen Blutzucker im Schweiß

Wissenschaftler haben einen Sensor entwickelt, der den Blutzuckerspiegel anhand von Hautschweiß misst.

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Einen Sensor zur Blutzuckermessung in Schweiß haben Wissenschaftler aus Südkorea entwickelt.

Einen Sensor zur Blutzuckermessung in Schweiß haben Wissenschaftler aus Südkorea entwickelt.

© Hyunjae Lee and Changyeong Song

LONDON. Bereits eine Millionstel Liter Schweiß soll ausreichen, um den Blutzuckerspiegel zu messen. Dazu haben südkoreanische Wissenschaftler einen Sensor entwickelt, wie BBC online unter Berufung auf das Fachmagazin "Science Advances" berichtet.

In Versuchen mit Mäusen koppelten die Forscher der Seoul National University den Schweißsensor außerdem mit dünnen Spritznadeln, um eine Diabetes-Arznei (Metformin) automatisch angepasst an den Blutzuckerspiegel zu verabreichen. Der Sensor passe sich an die Haut an und bleibe somit auch bei Bewegungen haften. Er messe so exakt, dass möglicherweise auch Diabetes-Patienten davon profitieren könnten, so die BBC.

Erste Tests mit Menschen vor und nach dem Essen hätten gezeigt, dass die Ergebnisse der Schweißmessung mit denen traditioneller Geräte "gut übereinstimmen", so die BBC. Im nächsten Schritt sollen die Sensoren einem Langzeittest unterzogen werden.

Noch bleiben nämlich eine Reihe von Herausforderungen. Die Messung im Schweiß gestalte sich schwer, da dieser weniger Zucker beinhalte als Blut. Zudem verfälschten andere im Schweiß vorhandene Substanzen wie Milchsäure die Messresultate. Das Messgerät beinhalte daher mehrere Sensoren: drei zur Beobachtung des Blutzuckerspiegels, vier zur Messung des pH-Werts und zudem einen Feuchtigkeitssensor, um die Schweißmenge zu analysieren.

Bislang müssen Diabetiker ihren Blutzuckerspiegel durch regelmäßiges Pieksen kontrollieren. Allerdings gibt es mit der Flash-Glucose-Messung bereits eine schmerzarme Alternative, die in Deutschland seit Anfang 2017 von mehreren Krankenkassen erstattet wird. (eb)

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