Studie analysiert

Welche Pause zwischen Schwangerschaften ratsam ist

Ist der Abstand zwischen einer Geburt und einer erneuten Schwangerschaft zu kurz, erhöht das das Risiko für Komplikationen deutlich, so eine Studie. Die Autoren haben die optimale „Pausenzeit“ berechnet.

Veröffentlicht:
Glücklich über neuen Nachwuchs. Beträgt allerdings der Abstand zwischen zwei Schwangerschaften weniger als sechs Monate, erhöht sich das Komplikationsrisiko, ergab eine Studie.

Glücklich über neuen Nachwuchs. Beträgt allerdings der Abstand zwischen zwei Schwangerschaften weniger als sechs Monate, erhöht sich das Komplikationsrisiko, ergab eine Studie.

© FatCamera / Getty Images / iStock

VANCOUVER. Wissenschaftler der Universität von British Columbia haben laut einer aktuellen Studie ein gestiegenes Risiko sowohl für die Mutter als auch für das Baby festgestellt, wenn Schwangerschaften eng aufeinanderfolgen. „Besonders wichtig sind die Erkenntnisse für ältere Frauen, weil sie eher zu Schwangerschaften mit kurzen Pausen tendieren und das oft bewusst“, so die Hauptautorin Laura Schummers.

Für die im Fachmagazin „Jama Internal Medicine“ erschienene Studie wurden über 148.000 Schwangerschaften von über 123.000 Frauen in der kanadischen Provinz British Columbia ausgewertet (doi:10.1001/jamainternmed.2018.4696).

1,2 Prozent der Frauen über 35 Jahren, die weniger als sechs Monate nach einer Geburt wieder schwanger wurden, erlitten der Studie zufolge schwerwiegende Komplikationen oder starben in Einzelfällen sogar vor, während oder nicht lange nach der Geburt. Bei einer Pause von mindestens 18 Monaten sank das Risiko auf etwa 0,5 Prozent.

Bei jüngeren Frauen zwischen 20 und 34 war dieses erhöhte Risiko nicht gegeben. Dafür war bei Ihnen das Risiko einer Frühgeburt bei einer sehr zeitnahen erneuten Schwangerschaft noch stärker erhöht.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfahl 2005 noch, nach einer Schwangerschaft sogar 24 Monate zu warten.

Für die Studie wurden der Universität von British Columbia zufolge die Gründe für die Komplikationen allerdings nicht näher untersucht. Auffällig war jedoch, dass Frauen, die nach weniger als sechs Monaten erneut schwanger wurden, laut Studie auch am ehesten aus Wohngebieten mit geringem Einkommen kamen, sich am wenigsten um die Schwangerschaftsvorsorge kümmerten und am ehesten während der Schwangerschaft rauchten. (dpa)

Mehr zum Thema

Steigende Zahlen

106.000 Abruptiones im Jahr 2023

Möglicher Langzeiteffekt bei älteren Frauen

Supplementation von Calcium und Vitamin D könnte Krebsmortalität senken

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen