AkdÄ
Fälle von Herpes zoster nach Shingrix®-Impfung
BERLIN. Der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) wurden Fälle gemeldet, in denen Patienten in engem zeitlichem Zusammenhang mit einer Shingrix®-Impfung an Herpes zoster (HZ) erkrankt sind. Zusätzlich liegen im Spontanmeldesystem Berichte über ausgeprägte, zum Teil bullöse Hautreaktionen vor, die deutlich über die Injektionsstelle hinausgehen, teilt die AkdÄ mit. In manchen der Fälle sei ein HZ in der Vorgeschichte dokumentiert. Teilweise trat der HZ in dem Dermatom auf, in dem die Impfung appliziert wurde beziehungsweise es wurden Schmerzen in einem früher von HZ betroffenen Dermatom berichtet.
Ob in den gemeldeten Fällen tatsächlich ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfung und HZ bzw. anderen Hautveränderungen bestehe, lasse sich derzeit noch nicht abschließend beurteilen. Ärzte, die derartige Fälle beobachten, sollen diese an die AkdÄ und gegebenenfalls namentlich an das zuständige Gesundheitsamt melden.
Folgende Angaben wären für die Bewertung der Berichte hilfreich:
- Datum der Impfung, Applikationsstelle
- Datum des Auftretens des HZ, betroffenes Dermatom
- Ggf. Angabe eines HZ in der der Vorgeschichte
- Chargenbezeichnung
Shingrix® ist ein rekombinanter, adjuvantierter Impfstoff gegen Herpes zoster. Die Impfung ist zugelassen zur Vorbeugung von HZ und postzosterischer Neuralgie bei Erwachsenen ab 50 Jahren, erinnert die AkdÄ. Bei Patienten mit HZ in der Vorgeschichte wurde laut Fachinformation nach der Shingrix®-Impfung eine höhere HZ-Rezidivrate gefunden, als bei ungeimpften Personen zu erwarten wäre. Es wird in der Fachinformation empfohlen, dass Ärzte bei Personen mit HZ in der Vorgeschichte Nutzen und Risiken einer HZ-Impfung individuell abwägen. (eb)
Meldung von Nebenwirkungen unter: www.akdae.de > Arzneimittelsicherheit >Unerwünschte Arzneimittelwirkung