Als Ergänzung zur aktuell in der Ärzte-Zeitung hervorragend von Veronika Schlimpert referierten PURE-Studie mit den PURE-Ernährungsempfehlungen: Mehr und qualitativ hochwertige Fette, statt der erst kürzlich endlich revidierten, irrigen Kohlenhydrat-Mast-Empfehlungen durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) http://www.t-online.de/gesundheit/ernaehrung/id_82039784/tid_amp/deutsche-gesellschaft-fuer-ernaehrung-dge-aendert-empfehlungen.html
werden in “Association of Changes in Diet Quality with Total and Cause-Specific Mortality” von Mercedes Sotos-Prieto et al.http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1613502
ebendiese PURE-Ergebnisse, die auch von Prof.Nicolai Worm seit Jahren propagiert werden, ebenfalls bestätigt.
Wenn bei Teilnehmern, die sich nach den Regeln des “Alternate Healthy Eating Index”/AHEI (Ernährungsempfehlung der US-amerikanischen Regierung) ernähren, welcher Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Fisch, weißes Fleisch (?), Soja, Hülsenfrüchte, Tofu, ungesättigte Fettsäuren und ungesüßte Getränke bevorzugen soll, das allgemeine Sterberisiko (“all-cause mortality”) auf 0,91 (95% Konfidenzintervall (KI) 0,85 – 0,97) gegenüber 1,0 der Vergleichsgruppe mit konventioneller Ernährung sinkt.
Wenn unter den “Dietary Approaches to Stop Hypertension”/DASH (speziell für Hypertoniker empfohlenen AHEI Ernährung mit zusätzlicher Verringerung von Kochsalz durch alternative Verwendung von Kräutern und Gewürzen, fettarmer Milch, wenig rotem Fleisch) das Sterberisiko der Teilnehmer auf 0,89 (95% KI 0,84 – 0,95) gegenüber 1,0 sinkt.
Und wenn unter der “Alternate Mediterranean Diet” (AMD) das Sterberisikos sogar auf 0,84 (95% KI, 0,78 – 0,91) gegenüber 1,0 der Vergleichsgruppe mit konventioneller Ernährung sinkt...
Dann hat doch die AMD als eine für Mittelmeerländer typische Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Salat, Fisch und fettreichem Käse, aber auch Weißbrot, bzw. Pasta und Pizza als Vorspeisen (!), Rotwein, rotem Fleisch, reichlich pflanzlichen Ölen und fettreichen Nüssen und keinem Zwang zu fettarmen Milch-(Produkten) rein statistisch die besten Ergebnisse gezeigt.
Aber die Schlussfolgerungen lauten hier im Gegensatz zu PURE ganz unverbindlich: “Conclusions – Improved diet quality over 12 years was consistently associated with a decreased risk of death (Funded by the National Institutes of Health)”, also die verbesserte Qualität a l l e r drei Ernährungsvarianten und veränderten Ernährungsgewohnheiten bewirken eine übereinstimmende Assoziation zur Senkung des Sterberisikos.
Zugleich behauptet das Autorenteam aber auch, je länger und konsequenter diese Diätveränderungen über 12 Jahre eingehalten würden, hätten der Alternate Healthy Eating Index (AHEI) score mit 14% allgemeiner Sterberisiko-Senkung besser als der Alternate Mediterranean Diet (AMD) score mit 11% bzw. der DASH score mit nur 9% abgeschnitten. [“Among participants who maintained a high-quality diet over a 12-year period, the risk of death from any cause was significantly lower — by 14% (95% CI, 8 to 19) when assessed with the Alternate Healthy Eating Index score, 11% (95% CI, 5 to 18) when assessed with the Alternate Mediterranean Diet score, and 9% (95% CI, 2 to 15) when assessed with the DASH score — than the risk among participants with consistently low diet scores over time.”]
Am höchsten sei das allgemeine Sterberisiko für diejenigen mit konstant niedrigen Diät-Scores über die 12 Beobachtungsjahre gewesen. Keineswegs waren die folgenden Diäten untereinander hochsignifikant besser oder schlechter:
1. Der veränderte "Gesunden Ernährungs-Index-Score“
2. Die veränderte "mediterrane Diät"
3. Der "diätetische Zugang zum Hypertonie-Stopp"
["Alternate Healthy Eating Index–2010 score, the Alternate Mediterranean Diet score, and the Dietary Approaches to Stop Hypertension (DASH) diet score"].
Mit Spannung warte ich auf eine aktualisierte 11. Ernährungsregel der DGE, mit der sie endlich zerknirscht ihre eigenen krassen historischen Fehleinschätzungen zugibt und zukünftige Besserung gelobt! http://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund (z.Zt. Ramatuelle/F)
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