ASS-Resistenz kommt nach 90 Tagen zum Tragen

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SEATTLE (hem). ThrombozytenAggregationshemmer gehören ebenso zur standardmäßigen Sekundärprophylaxe nach einem akuten ischämischen Insult wie nach einem akuten Koronarsyndrom. Die Auswirkungen einer ASS-Resistenz auf die Langzeitprognose nach einem akuten zerebrovaskulären Ereignis waren bis zuletzt aber nicht hinreichend untersucht.

Einer prospektiven Beobachtungsstudie von Hung-Yi Hsu aus Taichung in Taiwan zufolge kommen die Konsequenzen einer ASS-Resistenz nicht schon nach 7 oder 30 Tagen zum Tragen, sondern erst nach 90 Tagen. Das berichtete er bei der 61. Jahrestagung der American Academy of Neurology in Seattle in Washington.

Bei den 269 untersuchten Patienten nach einem frischen ischämischen Insult, die alle 100 mg Acetylsalicylsäure (ASS) einmal täglich zur Sekundärprophylaxe erhielten, stellte sich heraus, dass 31 Prozent von ihnen resistent gegen den Thrombozyten-Aggregationshemmer waren. Dies hatte Folgen. Denn von den Patienten mit ASS-Resistenz hatten mit 41 Prozent wesentlich mehr Patienten eine schlechte funktionelle Erholung als von den anderen Menschen. Von denen, die auf ASS ansprachen, war dies nur bei 29 Prozent der Fall.

Hsu ging aber trotzdem nicht davon aus, dass es sich bei der ASS-Resistenz um einen unabhängigen Prädiktor für das funktionelle Ergebnis nach 90 Tagen handelt. Sie sollte vielmehr im Zusammenhang mit einer Reihe anderer Risikofaktoren gesehen werden. Dazu zählen seinen Ausführungen nach besonders höheres Alter, weibliches Geschlecht, Kammerflimmern, koronare Herzkrankheit, Übergewicht, Dyslipidämie und Zeichen für eine subklinische chronische Entzündung des Gefäßendothels wie erhöhtes hsCRP.

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