Schlaganfall

Deutsche Hilfe für Dubai

In Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz hat das Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule) eine Schlaganfallversorgung nach deutschem Vorbild in Dubai und den Golfstaaten aufgebaut. Die erste Stroke Unit ist jetzt gestartet.

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DUBAI/GELSENKIRCHEN. Anlässlich der Arab Health, der zweitgrößten Medizinmesse der Welt, wurde vor Kurzem in Dubai die erste Stroke Unit nach höchsten internationalen Standards eröffnet.

In Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz hat das Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule) nach eigenen Angaben eine Schlaganfallversorgung nach deutschem Vorbild in Dubai und den Golfstaaten aufgebaut.

Der Generaldirektor der Dubai Health AUTHORities, H.H. Essa al Madoor, betonte laut IAT die Bedeutung der Schlaganfallversorgung nach höchsten internationalen Standards. Denn Schlaganfälle seien die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen weltweit. Geplant sei der Ausbau der Stroke Unit zu einem neurovaskulären Zentrum.

Die Stroke Unit im Rashid Hospital sei, wie das IAT hervorhebt, entsprechend der Anforderungen der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft aufgebaut und orientiere sich damit am international maßgebenden Standard. Dort würden zurzeit jährlich 600 Schlaganfallpatienten in einer spezialisierten Einheit behandelt.

Die Behandlung erreiche mittlerweile das weltweit führende Niveau der deutschen Schlaganfalltherapie, auch wenn weitere Verbesserungen erforderlich seien, erläuterte Stephan von Bandemer, Projektleiter am IAT, in Dubai.

Stroke Nurses werden qualifiziert

Gemeinsam mit Experten der Deutschen Schlaganfallgesellschaft und dem Schlaganfallnetzwerk aus Rheinland-Pfalz sind in den vergangenen zwei Jahren laut IAT organisatorische Voraussetzungen für die Schlaganfallversorgung geschaffen, Prozesse optimiert und Ärzte sowie Pflegekräfte qualifiziert worden.

Mit Unterstützung des Bundesforschungsministeriums werden ab März Stroke Nurses nach deutschem Vorbild qualifiziert, wie das IAT ankündigt. Dabei würden auch weitere Krankenhäuser einbezogen, um Versorgungsstrukturen für die Region insgesamt zu etablieren.

Im Oman arbeite bereits eine weitere Stroke Unit nach deutschen Standards. Aber auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu denen Dubai gehört, würden für die Versorgung von 7000 Schlaganfallpatienten pro Jahr weitere Stroke Units benötigt, wie Bandemer betont.

Unterstützt werden soll dies durch den Aufbau einer Schlaganfallgesellschaft der Länder im Mittleren Osten und Nord-Afrika, die eine Zusammenarbeit beim Aufbau der Versorgung, der Zertifizierung und Qualifizierung sowie dem Qualitätsmanagement durch ein gemeinsames Schlaganfallregister koordinieren soll.

Neben der Verbesserung der Versorgung würden so auch die Voraussetzungen für eine Stärkung des Exports von Medizintechnik und pharmazeutischen Produkten durch deutsche Anbieter geschaffen. Ohne entsprechende Versorgungsstrukturen könnten diese nicht eingesetzt werden. (maw)

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