HIV ist offenbar weniger aggressiv als früher

ANTWERPEN (ple). Seit es HIV-1-Infektionen bei Menschen gibt, verändert sich der Aids-Erreger kontinuierlich. Es treten immer mehr resistente Viren auf. Erste molekularbiologische Hinweise lassen vermuten, daß seine Virulenz dabei schwächer wird.

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Seit einiger Zeit ist zu beobachten, daß immer mehr HIV-1-Infizierte, die noch nicht behandelt worden sind, resistente Viren in sich tragen. Derzeit haben bereits bis zu 14 Prozent der noch unbehandelten Patienten Viren, die gegen einzelne Medikamente oder gegen Medikamenten-Gruppen resistent sind.

"Resistenzmutationen setzen die virale Fitness herab", sagt der HIV-Spezialist Professor Schlomo Staszewski aus Frankfurt am Main.

Diese Mutationen sorgen dafür, daß sich das Virus nicht mehr so gut vermehren kann. Auf lange Sicht ist dieser Verlust an Fitness tatsächlich zu beobachten. Belgische Forscher haben festgestellt, daß Viren aus den Anfängen der Aids-Pandemie zu Beginn der 80er Jahre wesentlich virulenter waren als Viren, die von unbehandelten Patienten vor zwei, drei Jahren isoliert worden sind (Aids 19, 2005, 1555).

Die Schwäche der Viren erkannten die Forscher um Dr. Kevin K. Ariën vom Tropenmedizin-Institut in Antwerpen daran, daß sie weniger gut von dendritischen Zellen auf CD4-Zellen übertragen werden und sich schlechter vermehren. Am deutlichsten ist die Schwächung von HIV bei HIV-2 festzustellen. Im Gegensatz zu Anfang der 80er Jahre ist es heute kaum noch pathogenetisch bedeutsam.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Hoffnungsvolle Aussichten

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