EU-Forscher für einheitliche HIV-Tests

BRÜSSEL (spe). In den vergangenen zehn Jahren sind europaweit über 300 000 Menschen an Aids gestorben, weil die Erkrankung bei ihnen zu spät erkannt wurde.

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Diesen Schluss ziehen Fachleute aus einer Studie zu den Erfordernissen hinsichtlich Tests, Behandlung und Pflege bei HIV/Aids in Europa. Die Studie soll im kommenden Jahr veröffentlicht werden. Auftraggeber ist die Konferenz "HIV in Europa 2007", die Ende November in Brüssel stattfand. Unter den mehr als 300 Teilnehmern waren Ärzte, Wissenschaftler, Ökonomen, Politiker und Interessenvertreter aus über 30 Ländern Europas und Zentralasiens.

"Mit einheitlichen Richtlinien für HIV-Tests hätten zahlreiche Todesfälle verhindert werden können", sagte Professor Jens Lundgren von der Fakultät für Gesundheitswissenschaft der Uni Kopenhagen. Bei 30 Prozent aller Betroffenen in Europa werde das Virus allerdings erst in einem behandlungsbedürftigen Stadium der Erkrankung entdeckt.

Die Konferenzteilnehmer fordern daher, Ansätze zu einer flächendeckenden Anwendung von HIV-Tests zu fördern, um auch jene zu erreichen, die nicht wissen, dass sie mit dem Virus infiziert sind. Nur so ließe sich ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Auch trage eine frühzeitige Diagnose dazu bei, dass die Betroffenen das Virus nicht auf andere übertragen.

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