Unicef

Pro Stunde infizieren sich 20 Mädchen neu mit HIV

Veröffentlicht:

AMSTERDAM. Mädchen sind nach einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef am meisten von HIV und Aids bedroht. Alle drei Minuten infiziere sich ein Mädchen mit dem Virus, heißt es in dem Bericht, der am Mittwoch in Amsterdam bei der Welt-Aids-Konferenz vorgelegt wurde. Trotz Erfolgen bei der Bekämpfung sei die weltweite Aids-Epidemie noch lange nicht vorbei. "Sie ist auch noch lange nicht unter Kontrolle", warnt Unicef.

Weltweit gibt es dem Bericht zufolge rund drei Millionen HIV-infizierte Kinder und Jugendliche. Zwei Drittel der Teenager, die sich infizierten, seien Mädchen. Durch die systematische Benachteiligung seien Mädchen besonders gefährdet, sagt Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. "In den meisten Ländern haben Mädchen und Frauen schlechteren Zugang zu Informationen, Gesundheitsdiensten oder schlicht nicht genug Macht ‚Nein‘ zu ungeschütztem Sex zu sagen." Hinzu komme sexuelle Gewalt und Armut, die Mädchen in die Prostitution zwingen kann.

Das Kinderhilfswerk dokumentiert die verheerenden Folgen der Aids-Epidemie für Jugendliche. So starben 2017 weltweit 130.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren an den Folgen der Immunschwächekrankheit, und 430.000 infizierten sich mit dem HI-Virus. Positiv ist, dass sich die Zahl der Neuinfektionen seit 2000 fast halbiert hat.

Prävention und Hilfe müssten sich nun gezielt an die junge Generation richten, betont Unicef. Denn vor allem in Entwicklungsländern steigt der Anteil von Kindern und Jugendlichen. Schon jetzt lebten neun von zehn HIV-positiven Kindern auf der Welt in Afrika. (dpa)

Mehr zum Thema

Interview

Wie toxische Männlichkeit der Gesundheit von Männern schadet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer