Neugründung

Netzwerk für Phagen-Forschung und Anwendung

Sie gelten als mögliche Alternative zu Antibiotika: Bakteriophagen. In Deutschland wurde die Forschung zu den "Bakterienkillern" lange vernachlässigt. Ein neues bundesweites Netzwerk soll dies ändern.

Veröffentlicht:
PD Dr Wolfgang Beyer, Wissenschaftlicher Leiter des 1. Deutschen Phagensymposiums im Gespräch

PD Dr Wolfgang Beyer, Wissenschaftlicher Leiter des 1. Deutschen Phagensymposiums im Gespräch

© University of Hohenheim, Joachim E. Röttgers

STUTTGART. Wissenschaftler und Vertreter von Pharma-Unternehmen haben beim 1. Deutschen Bakteriophagen-Symposium an der Universität Hohenheim in Stuttgart die Gründung eines neuen bundesweiten Netzwerkes beschlossen. Hintergrund ist, dass es zwar bereits seit vielen Jahrzehnten Institute gibt, die zum Beispiel Phagenlösungen therapeutisch nutzen. In Deutschland gibt es derzeit allerdings noch keine Ärzte, die eine Phagentherapie standardmäßig vornehmen. Studien zur Phagentherapie blieben meist in den Anfängen stecken.

Inhalte und Aufgaben des neu gegründeten Forums sollen daher nach Auskunft der Uni Hohenheim sein:

  • verschiedene Disziplinen in Natur- und Umweltwissenschaften, Gesundheitswesen, Medizin, Pharmazie, Landwirtschaft, Ernährungs- und Wirtschaftswissenschaften zu vernetzen
  • Bedarfsträger, Forschung, Wirtschaft, Zulassungsbehörden, Fördermittelgeber und gesellschaftliche Akteure miteinander ins Gespräch zu bringen, um mithilfe von Bakteriophagen neue Lösungen zu entwickeln für human- und veterinärmedizinische Therapien, Lebensmittelhygiene und Umweltsanierung. Auch die Anwendung in kosmetischen Produkten und in möglichen weiteren Anwendungsfeldern soll gefördert werden.
  • deutsche Phagenforschung in bereits bestehende internationale Netzwerke einzubinden und produktive Partnerschaften zu fördern
  • wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und Forschungsaktivitäten anzubahnen.

Wie die Universität mitteilt, können interessierte Wissenschaftler und Fachleute auf dem Gebiet der Phagenforschung und -anwendung sich ab sofort mit dem Forschungszentrum für Gesundheitswissenschaften in Verbindung setzen unter: https://health.uni-hohenheim.de/phagen(eb)

Mehr zum Thema

Geringere Komplikationsrate

Duodenopankreatektomie: Frühe Entfernung der Drainage von Vorteil

HPV-positive Fälle

Oropharyngealkarzinome: sexuell aktive Personen screenen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!