Westafrika

WHO warnt Nachbarstaaten vor Ebola

Die Offiziellen sind zunehmend wegen Ebola in Westafrika besorgt: Der dortige WHO-Direktor spricht von einer grenzüberschreitenden Krise. Ein neues Krisentreffen soll Lösungen finden.

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GENF. Wegen des anhaltenden Ausbruchs der Ebola-Viruserkrankung in Westafrika hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die Staaten der Region zur Wachsamkeit aufgerufen. Patienten aus den betroffenen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia könnten die hämorrhagische Viruserkrankung in Nachbarländer einschleppen, hieß es am Freitag in Genf.

"Wir wollen, dass die anderen Länder Westafrikas sich darauf vorbereiten, dass Menschen mit der Erkrankung die Grenzen überschreiten könnten", sagte der Arzt Dr. Pierre Formenty von der WHO in Genf. Ein Risiko für die Einschleppung besteht vor allem für die Anrainerstaaten Mali, Guinea Bissau, den Senegal und die Elfenbeinküste.

Formenty zeigte sich besorgt, dass der Ausbruch in Westafrika noch immer nicht gestoppt werden konnte. Betroffen sind seit Jahresanfang vor allem die angrenzenden Waldregionen Guineas, Liberias und Sierra Leones. Bis Donnerstag verzeichnete die WHO insgesamt 635 Erkrankungen (inklusive Verdachtsfälle) und 367 Todesopfer.

Ein Problem, das den Ausbruch immer wieder anzufachen scheint, könnten die traditionellen Bestattungsrituale zu sein. Angehörige von Gestorbenen verabschieden sich in der Region oft mit Berührungen von ihnen - und könnten sich auf diese Weise über Körperflüssigkeiten leicht mit dem Ebolavirus infizieren. Außerdem sind die betroffenen Waldregionen unübersichtlich, die medizinische Infrastruktur oft spärlich.

Die "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) haben deswegen vor Ort zahlreiche Behandlungsstationen eingerichtet. Dort werden einige Hundert Patienten versorgt. Zuletzt sprach die Hilfsorganisation allerdings davon, dass ihre Leistungsfähigkeit bald am Limit ist.

Die WHO hat wegen der anhaltenden Situation für den kommenden Mittwoch und Donnerstag (2. bis 3. Juli) eine Sondersitzung in der ghanaischen Hauptstadt Accra einberufen. Mit Vertretern aus elf Staaten der Region Westafrika, darunter den Gesundheitsministern aus Guinea, Sierra Leone und Liberia, soll eine "umfassende Antwort" auf den Ausbruch gefunden werden.

Nötig seinen länderübergreifende Maßnahmen, hieß es am Freitag. Der WHO-Direktor für Afrika, Luis Sambo, hatte den Ausbruch am Donnerstag als "grenzüberschreitende Krise" bezeichnet. "Wir haben es nicht länger mit einem landesspezifischen Ausbruch zu tun, sondern mit einer subregionalen Krise", sagte er. (nös)

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