KOMMENTAR

Tödliche Gefahr in Geflügelfarmen

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Als 1997 in Hongkong erstmals ein Ausbruch bei Menschen mit dem Vogelgrippevirus (H5N1) registriert wurde, wurde der Beginn einer weltweiten Grippe-Pandemie mit Millionen von Toten befürchtet. Und auch jetzt - wo in Vietnam wieder mindestens vier Menschen an Infektionen mit dem Virus gestorben sind - sind Infektiologen weltweit alarmiert.

Das Vogelgrippevirus kommt nämlich zur Zeit in vielen Geflügelbeständen in Vietnam, Südkorea, Japan und Taiwan vor. Es stecken sich dabei zwar nur wenige Menschen an, und das Infektionsrisiko für Reisende ist minimal.

Die Befürchtung ist jedoch: Kommt es in Menschen (oder auch in Schweinen) zu Doppelinfektionen von Vogelviren und Menschen-Influenzaviren, dann können die Erreger Segmente ihres Erbguts austauschen. Dabei könnten völlig neue, für Menschen hochinfektiöse und hochpathogene Viren entstehen. Solche sogenannten genetischen Shifts bei Influenzaviren standen im vergangenen Jahrhundert immer am Beginn von Grippe-Pandemien.

Daß jetzt allein in Vietnam zehn Millionen Hühner, Enten und andere Vögel prophylaktisch getötet werden sollen, verdeutlicht, wie besorgt die Gesundheitsbehörden zur Zeit sind.

Mehr zum Thema

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen