Atemwegsinfekte
Grippewelle hat sich bundesweit ausgebreitet
BERLIN. In diesem Jahr hat die Grippewelle besonders früh begonnen, berichtet die AG Influenza (AGI) am Robert Koch-Institut (RKI). So ist die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) in der Woche bis zum 6. Januar (1. KW) stark gestiegen und liegt jetzt bundesweit im deutlich erhöhten Bereich. Besonders betroffen sind das Saarland und Rheinland-Pfalz sowie Sachsen, wo die ARE-Aktivität stark erhöht ist.
Ein großer Teil der Patienten mit Atemwegsinfekten hat Influenza: In Stichproben wurden bei etwa jedem sechsten ARE-Patienten Grippe-Viren nachgewiesen, fast alle vom Subtyp A(H3N2). In der 1. KW sind 2039 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt worden. Seit dem vergangenen Oktober (40. KW) waren es 6709 bestätigte Fälle. Gut jeder vierte Betroffene wurde stationär behandelt. Nach Angaben der AGI gab es zudem fünf größere Ausbrüche in Kliniken mit mehr als fünf Betroffenen. Auch wurden in diesem Winter zwölf Todesfälle bei Influenza-Patienten registriert.
Laufende Untersuchungen in Finnland und Schweden deuten auf eine suboptimale Wirksamkeit des aktuellen Impfstoffs gegen die zirkulierenden A(H3N2)-Viren hin. Die Impfwirksamkeit bei Menschen im Alter ab 65 Jahre liegt zurzeit nur bei 30 Prozent. Daher sollte der frühzeitige Einsatz von antiviralen Arzneimitteln sowohl für geimpfte als auch nicht geimpfte Risikopatienten erwogen werden, betont die AGI. (eis)