Der Europäische Zug gegen Krebs ist in Deutschland

Von Ursula Gräfen Veröffentlicht:

"Mehr Wissen bekämpft Krebs" - das ist das Motto des Europäischen Zugs gegen Krebs. Und so wird hier in einer Ausstellung intensiv und lebendig über die Krankheit, über Behandlung, Vorsorge und neue Forschung informiert. Der Europäische Zug gegen Krebs ist eine Initiative des Pharma-Unternehmens Aventis. Deutsche Partner sind unter anderen die "Ärzte Zeitung" und die Deutsche Krebsgesellschaft.

Die Initiative heißt nicht nur so, sondern ist wahrhaft europäisch: Die Ausstellung ist dreisprachig (Französisch, Deutsch und Englisch). Außerdem ist der Zug in Brüssel, der Hauptstadt der EU, eröffnet worden (wir berichteten).

Dann hat er sieben französische Städte angelaufen - mit großem Erfolg. Der Zug ist überall rege besucht worden und die Ausstellung gut angekommen. Fast 22 000 Menschen haben den Zug bisher besucht. Und jetzt ist er in Deutschland: Heute und morgen macht er in Frankfurt am Main Station, dann fährt er nach München und Hamburg. Und Anfang Mai läuft er schließlich Straßburg an, die andere EU-Hauptstadt.

Absicht der Initiative ist zu informieren und aufzuklären

"Information und Aufklärung ist die Absicht des Europäischen Zugs gegen Krebs, den unsere Partner und wir gemeinsam auf die Schiene gebracht haben, damit er sich auf seinen Weg durch Belgien, Frankreich und Deutschland machen konnte", erklärt Peter Zündorf, Geschäftsführer von Aventis Deutschland. "An jeder Station, an der der Zug gehalten hat und halten wird, hoffen wir, so viele Besucher wie möglich willkommen zu heißen - wir möchten die breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren. Natürlich erwarten wir Ärzte und Patienten, aber wir hoffen, daß vor allem auch gesunde Menschen unseren Zug besuchen. Außerdem hoffen wir, daß die Ausstellung, die wir zusammengestellt haben, ihnen helfen wird zu verstehen, wie sie zum Kampf gegen Krebs beitragen können."

Die Ausstellung lohnt wirklich einen Besuch. Über fünf der insgesamt elf Zug-Waggons erstreckt sie sich. Und sie ist plastisch und lebendig. In den Waggons ist es dunkel, aber überall leuchtet es bunt: Mal ist alles in kräftiges Rot getaucht, dann wieder in leuchtendes Gelb oder in ruhiges Blau. Besucher werden von einer Video-Installation zur nächsten geführt. Visuelle und Audio-Erklärungen gibt es auf Knopfdruck.

Wagen eins hat den Titel "Verstehen". Hier wird über die Krankheit Krebs informiert. Besucher dringen durch den menschlichen Körper bis in den Kern einer Krebszelle vor. Dort sehen sie, wie sie funktioniert, wie sie sich durch die Krankheit verändert und wie es zu Wucherungen kommen kann. Sehr eindrucksvoll ist das unkontrollierte Wachstum von Krebszellen dargestellt: Gelb-braune Klumpen an der Wand werden immer größer ¨- in sieben Jahren vermehren sich die Krebszellen auf 100 000 Milliarden Zellen, die dann etwa ein Kilo schwer sind.

"Behandeln" ist das Thema des zweiten Wagens. Hier werden die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt. Überall stehen Bildschirme auf bunt leuchtenden Säulen. Auf Knopfdruck erzählen Krebskranke hier, wie sie ihre Behandlung erlebt haben. Um ganz neue Wege, die die Forschung beschreitet, geht es dann im Wagen "Besiegen".

Dann betritt man Waggon vier, der überschrieben ist mit "Vorbeugen" - und man sieht sich selbst in einem großen Spiegel. Dazu heißt es: "Und Sie, was tun Sie?" Was man tun kann, von gesunder Ernährung bis zum Sonnenschutz, wird dann erklärt. Thema des letzten, ganz in blau gehaltenenen Ausstellungswagens ist "Leben". Hier erzählen Krebs-Patienten von ihrem Alltag.

Fünf deutsche Onkologen haben die Schau mitgestaltet

Fünf deutsche Onkologen haben an der Ausstellung mitgewirkt, darunter Professor Michael Bamberg, Direktor der Klinik für Radioonkologie der Universität Tübingen. "Ich unterstütze diese bisher einmalige Aktion persönlich und in meiner Funktion als Vorstandsmitglied der Deutschen Krebsgesellschaft. Denn der Kampf gegen Krebs geht uns alle an", erklärt er sein Engagement. "Dabei legen Aufklärung und Wissen den Grundstein für die Krebsbekämpfung."

Und diese Ausstellung vermittelt Besuchern viel Wissen um Krebs - auf eine leichte, bunte, fast fröhliche Art. Denn abgeschreckt werden soll niemand. Im Gegenteil. Besucher sollen aufgeschlossen werden für die Krebsvorsorge. Und es soll ihnen die Angst genommen werden vor dieser so unheimlich wirkenden Krankheit.

Sollten dennoch Fragen offengeblieben sein, dann kann man Experten direkt fragen. Denn täglich zwischen 16.30 und 18 Uhr stehen in den anschließenden zwei Waggons (Titel "In Dialog treten") zwei Experten zu Gesprächen zur Verfügung. In Frankfurt sind das die Gynäkologin Dr. Annette Zimpelmann und der Hämatologe und Onkologe Privatdozent Mathias Rummel von der Universität Frankfurt.

Eine allumfassende Initiative also, die großen Bahnhof verdient hat. Und die auch für Ärzte interessant ist.

Der Europäische Zug gegen Krebs ist jeweils von 9 bis 19 Uhr (in München bis 19.30 Uhr) für Besucher geöffnet. Täglich zwischen 16.30 und 18 Uhr stehen zwei Krebs-Experten für Gespräche zur Verfügung. Infos gibt es auch auf der Website www.zuggegenkrebs.com

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