Imatinib ist eine Option bei Stromatumoren

NÜRNBERG (sto). Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) sind zwar die häufigste Form gastrointestinaler Sarkome. Mit einer Inzidenz von drei Patienten auf 100 000 Einwohner handelt es sich jedoch um eine seltene Erkrankung, sagt der Onkologe Dr. Peter Reichardt von der Charité in Berlin. Eine Therapie-Option ist Imatinib.

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Die einzig wirklich effektive medi-kamentöse Therapie bei metastasierten oder inoperablen GIST sei derzeit eine Behandlung mit dem Tyrosinkinase-Hemmer Imatinib (Glivec®), sagte Reichardt bei einer Veranstaltung von Novartis in Nürnberg. Die Behandlung mit Imatinib müsse sofort nach der Diagnose beginnen, sagte Reichardt und bezog sich dabei auf Daten, die beim US-Krebskongreß ASCO präsentiert wurden.

Diese Forderung wird auch von Leitlinien zur Behandlung bei GIST unterstützt, die auf einem Expertentreffen der European Society of Medical Oncology (ESMO) Anfang des Jahres erstmals veröffentlicht worden sind.

Auch diesen Leitlinien zufolge sollte eine Behandlung von Patienten mit nicht operablen oder metastasierten GIST mit Imatinib unmittelbar nach der Diagnose begonnen werden. Dies gelte auch dann, wenn bei einem Patienten alle sichtbaren Metastasen operativ oder interventionell entfernt wurden, so Reichardt.

Die derzeit empfohlene Anfangsdosierung beträgt 400 mg Imatinib pro Tag. Die Therapie sollte unbedingt ohne Unterbrechung bis zur Progression der Erkrankung, der Entwicklung von schweren unerwünschten Wirkungen oder der Ablehnung einer weiteren Behandlung durch die Patienten erfolgen.

Die Diagnose von GIST ist nicht einfach, weil in frühen Stadien die häufigsten Symptome sehr unspezifisch sind. Dazu gehören unklare abdominelle Schmerzen, frühes Sättigungsgefühl, Erbrechen, abdominelle Blutungen oder Obstipation und eine Fatigue aufgrund einer Anämie. Viele GIST würden zufällig bei endoskopischen oder laparoskopischen Untersuchungen entdeckt.

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