Enzymhemmer punktet bei Patienten mit Nierenkrebs

HAMBURG (KHS). Tyrosinkinase-Hemmer wie Sunitinib haben sich in Studien als vorteilhaft zur Therapie bei metastasiertem Nierenzellkrebs erwiesen. Verglichen wurde mit der bisherigen Standardtherapie, also Zytokinen wie Interferon-alpha (IFN-alpha) und Interleukin 2.

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So hatten in einer Studie 31 Prozent der 375 Patienten, die mit Sunitinib (als Sutent® erhältlich) behandelt worden waren, Remissionen. Von den 375 Patienten, die zum Vergleich IFN-alpha erhalten hatten, waren dagegen nur sechs Prozent in Remission gekommen.

Das hat Professor Michael Stöckle aus Homburg / Saar beim Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) in Hamburg berichtet. Jedoch habe es sich jeweils um partielle Remissionen gehandelt. Komplette Remissionen, das heißt vollständiges Verschwinden der Tumoren, habe es in beiden Studiengruppen nicht gegeben.

Um Rezidive zu vermeiden, müßten die Patienten langfristig behandelt werden, so Stöckle. Weil Sunitinib eingenommen und nicht gespritzt werde, sei die Behandlung mit dieser Substanz recht einfach. An unerwünschten Wirkungen ist nach Angaben des Kollegen besonders das Auftreten einer Hypertonie oder des Hand-Fuß-Syndroms ernstzunehmen. Die Kranken würden durch die Tyrosinkinase-Hemmer jedoch weniger stark belastet als durch die bisherige Chemo- und Zytokintherapie.

Mit den Tyrosinkinase-Hemmern sei man noch nicht "am Ziel aller Wünsche" angelangt, so Stöckle. Doch gelte ein besonderes Interesse der Urologen derzeit der adjuvanten Anwendung der Präparate unmittelbar nach der Nierentumor-Operation bei Patienten ohne Metastasen, aber mit hohem Metastasierungsrisiko. Man hoffe, die Metastasenbildung verhindern zu können.

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