IQWiG sieht Nutzen von HPV-Test

KÖLN (eb). Mit einem Test auf Humane Papillomaviren (HPV) können Vorstufen von Zervixkarzinomen früher erkannt und behandelt werden und Tumoren in der Folge seltener auftreten.

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HP-Virus: HPV-Diagnostik hilft beim Erkennen.

HP-Virus: HPV-Diagnostik hilft beim Erkennen.

© Schreiter / Springer

Hinweise und einen Anhaltspunkt dafür sieht das IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) in seinem Abschlussbericht zu HPV-Tests.

Nach der Analyse kann der Test allein oder zusätzlich zum sogenannten Pap-Test eingesetzt werden. Allerdings bestehe bei beiden Screening-Verfahren auch die Gefahr eines Schadens in Form unnötiger Folgebehandlungen, teilt das IQWiG mit.

Derzeit bietet die GKV zur Früh erkennung von Gebärmutterhalskrebs eine jährliche (zytologische) Untersuchung der Schleimhautzellen aus einem Zervix-Abstrich (Pap-Test) an.

Das IQWiG hat nun im Auftrag des G-BA untersucht, ob sich auch ein HPV-Test für das Screening eignet oder einem zytologischen Test sogar überlegen ist. Den HPV-Test zahlt die GKV bislang nur in Ausnahmefällen, etwa bei unklarem Pap-Befund.

Keine eindeutige Empfehlung

Analysiert wurden sechs kontrollierte Studien aus europäischen Ländern mit 235.613 Frauen, die mehrmals mit einem HPV-Test oder zytologisch (etwa Pap-Test) untersucht worden waren.

Gewählt wurde unter anderen der kombinierte Endpunkt CIN 3+, zu dem invasive Zervixkarzinome und fortgeschrittene Krebsvorstufen gehören.

Dabei war die Zahl der Diagnosen in der zweiten Screeningrunde in der HPV-Gruppe niedriger als in der Gruppe der Frauen mit zytologischer Untersuchung.

Die Studienresultate ließen aber keine Empfehlung für eine bestimmte Screeningstrategie zu, so das IQWiG.

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