Lymphom-Patienten profitieren von Antikörper

BERLIN (grue). Patienten mit fortgeschrittenen Non-Hodgkin-Lymphomen, bei denen durch eine Therapie eine Remission eingesetzt hat, profitieren von einer Fortsetzung der Behandlung mit Rituximab. Bei ihnen ist die Lebenszeit signifikant länger als bei Patienten, die keine Erhaltungstherapie mit dem Antikörper bekommen haben.

Veröffentlicht:

Das ist das Ergebnis einer Phase-3-Studie, die Professor Clemens Schmitt von der Charité Berlin bei einer Veranstaltung des Unternehmens Hoffmann-La Roche in Berlin vorgestellt hat. An der Studie haben 465 Patienten mit rezidiviertem oder therapierefraktärem follikulärem Lymphom teilgenommen.

Bei diesem Tumor handelt es sich um eine Unterart der Non-Hodgkin-Lymphome. Die Teilnehmer erhielten randomisiert entweder eine Standardtherapie mit CHOP - Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednisolon - oder CHOP plus Rituximab.

Patienten mit Voll- oder Teilremission wurden erneut randomisiert. Eine Gruppe bekam eine Rituximab-Erhaltungstherapie, die andere wurde beobachtet. Die remissionserhaltende Behandlung bestand aus Rituximab-Einzelinfusionen alle drei Monate für höchstens zwei Jahre.

Wie Schmitt berichtete, war damit das progressionsfreie Überleben um mehr als drei Jahre - 52 versus 15 Monate - länger als ohne Behandlung. Außerdem betrug die Drei-Jahres-Gesamtüberlebensrate 85 Prozent im Vergleich zu 77 Prozent.

"Von der Rituximab-Erhaltungstherapie profitierten Patienten aller Untergruppen, also auch solche Patienten, bei denen die Remission ohne Rituximab erzielt worden war und solche, bei denen es nur zur Teilremission gekommen war", sagte Schmitt.

Demnach ist Rituximab bei Patienten mit rezidiviertem follikulärem Lymphom sowohl für die Einleitung einer Remission als auch für den Erhalt des Behandlungserfolges geeignet.

Damit haben die Patienten einen zweifachen Nutzen: Mit der Rituximab-CHOP-Induktionstherapie kommt es vermehrt zu Vollremissionen und Progressionsfreiheit, und die Erhaltungstherapie schafft einen weiteren Überlebensvorteil. "Womöglich verbessert der monoklonale Antikörper bei Patienten mit Rezidiv die Qualität der Remission und erhöht bei Dauertherapie die Chance auf molekulare Heilung", sagte der Onkologe.

Mehr zum Thema

Webinar von Springer Medizin

CME-Tipp: Hot topics in AML, von zielgerichteten Therapien bis zur HSZT

Beratungsverfahren eingeleitet

G-BA: Zwei neue Datenerhebungen zu Orphans

Rezidivierte oder refraktäre akute myeloische Leukämie mit FLT3-Mutation

Vor und nach der Transplantation: zielgerichtet therapieren mit Gilteritinib

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

MB-Hauptversammlung

Johna: Klinikreform ist ein Großversuch ohne Folgeabschätzung

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen