Onkologie

Leitlinie zu CLL etabliert Standards

Eine neue Leitlinie zu CLL soll dazu beitragen, die Qualität der Versorgung Betroffener langfristig zu optimieren.

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Erstlinientherapie bei CLL: Sofern keine Kontraindikation für eine Antikörpertherapie vorliegt, ist die Chemoimmunotherapie vorzuziehen.

Erstlinientherapie bei CLL: Sofern keine Kontraindikation für eine Antikörpertherapie vorliegt, ist die Chemoimmunotherapie vorzuziehen.

© pipatc / stock.adobe.com

BERLIN. Das Leitlinienprogramm Onkologie hat erstmals eine interdisziplinäre S3-Leitlinie zur "Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patienten mit einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL)" vorgelegt. Die Leitlinie entstand unter Federführung der DGHO (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V.).

"Diverse Fragestellungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei CLL-Patienten werden derzeit kontrovers diskutiert und entsprechend unterschiedlich in der Patientenversorgung umgesetzt", wird Professor Michael Hallek von der Uniklinik Köln, der Geschäftsführende Vorsitzende der DGHO und Koordinator der Leitlinie in einer Mitteilung der DGHO zitiert. Das betreffe etwa die Diagnostik und Bedeutung der prognostischen Marker für die Therapieentscheidung, die Wahl der Erstlinien- und Rezidivtherapie sowie Details der Nachsorge. "Die neue Leitlinie kann wesentlich dazu beitragen, die Behandlung von Patienten mit einer chronischen lymphatischen Leukämie zu standardisieren und zu optimieren."

Neben den konkreten Empfehlungen zu den einzelnen Fragestellungen haben die Autoren der Leitlinie spezifische Qualitätsziele abgeleitet.

Das sind die vier Qualitätsziele bei CLL

  • Initialdiagnostik: Neben Anamnese und körperlicher Untersuchung sollen Gesamtzahl der Leukozyten und Anteil an Lymphozyten im Differentialblutbild bestimmt sowie eine Immunophänotypisierung durchgeführt werden.
  • Indikationsstellung: Im Fall einer fortschreitenden CLL oder eines Rezidivs soll vor Therapiebeginn und vor jeder Therapieänderung zeitnah eine umfassende Diagnostik erfolgen. Dazu zählt auch die Bestimmung des TP53-Deletions- und Mutationsstatus. So lassen sich Patienten identifizieren, die häufig nicht ausreichend auf Standardtherapien ansprechen.
  • Erstlinienbehandlung: Sofern keine Kontraindikation für eine Antikörpertherapie vorliegt, ist die Chemoimmunotherapie der alleinigen Chemotherapie vorzuziehen.
  • Studienteilnahme: Wenn möglich, soll Patienten die Therapie innerhalb klinischer Studien angeboten werden. (eb)

www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/chronische-lymphatische-leukaemie-cll/

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