Op bei metastasiertem Brustkrebs korreliert mit besserer Prognose

Einer ersten retrospektiven Studie zufolge lohnt es sich bei metastasiertem Brustkrebs offenbar, den Primärtumor zu entfernen.

Veröffentlicht:

BERLIN (gvg). Frauen mit primär metastasiertem Brustkrebs leben länger, wenn der Primärtumor operiert wird. Das zeigt eine Untersuchung aus den Niederlanden, die beim Europäischen Onkologenkongress ECCO in Berlin vorgestellt wurde.

In der Studie wurden retrospektive Daten von insgesamt 728 Patientinnen mehrerer Krebszentren in den Niederlanden ausgewertet. Bei 40 Prozent dieser Frauen wurde der Primärtumor operativ entfernt. Alle anderen wurden rein konservativ-palliativ therapiert. Im Median lebten die operierten Frauen noch 31 Monate, Frauen, die nur konservativ behandelt wurden, 14 Monate. Jede vierte operierte, aber nur jede siebte nicht operierte Patientin lebte nach fünf Jahren noch.

Dr. Jetske Ruiterkamp vom Jeroen Bosch Hospital in Den Bosch betonte, dass ein Teil des Unterschieds durch die unterschiedliche Zusammensetzung der Gruppen erklärbar sei. So waren die Patientinnen in der Operationsgruppe jünger und hatten weniger häufig Metastasen an mehreren Orten im Körper.

"Diesen Unterschied haben wir allerdings in einer multivariaten Analyse statistisch berücksichtigt", so Ruiterkamp. Auch danach blieb es bei einem deutlichen Vorteil für die operierten Frauen. Das mediane Überleben war dann immer noch gut ein Drittel besser. "Wir denken deswegen, dass der Nutzen der Operation des Primärtumors beim primär metastasierten Brustkrebs in einer großen Studie prospektiv untersucht werden sollte", sagte Ruiterkamp.

Mehr zum Thema

Triple-negatives Mammakarzinom

Toripalimab plus nab-Paclitaxel verzögert die Progression

Beobachtungsstudie aus England legt nahe

In den ersten Jahren nach Atypie-Diagnose kein erhöhtes Brustkrebsrisiko

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer