Tablet-PCs bergen Risiken für Kinder mit Wasserkopf

ANN ARBOR (dpa). Neuere iPad-Computer von Apple können offenbar durch ihre Magnete zur Gefahr für Kinder mit Wasserkopf werden.

Veröffentlicht:

Einer Studie von Neurologen der Universität Michigan zufolge, können die Tablet-Computer die Einstellungen magnetisch gesteuerter Absauger der Hydrozephalus-Babys verändern (J Neurosurg: Pediatrics 2012, online 26. Juni).

Die Absauger pumpen überschüssige Flüssigkeit aus den Hirnhöhlen. Die Pumpenventile würden jedoch nur bei unmittelbarer Nähe von unter fünf Zentimetern beeinflusst, berichten die Wissenschaftler.

Eine Rolle spielte auch, ob der Tablet-Computer abgedeckt war oder nicht.Das für die Studie untersuchte iPad 2 sei keineswegs das einzige Gerät, dessen magnetisches Feld Ventileinstellungen vor- oder zurücksetzen könne, schreiben Jennifer Strahle und Kollegen.

Der gleiche Effekt sei in der Nähe von Kernspintomographen, Fernsehgeräten und magnetischen Spielsachen festgestellt worden.

Der Fall einer vier Monate alten Patientin

Im jüngsten Fall wurde das Team durch eine vier Monate alte Patientin aufmerksam. Ihre Mutter hatte eigenen Angaben zufolge an ihrem iPad 2 gearbeitet, während sie das Töchterchen auf dem Schoß hielt.

Durch die Nähe des Tablet-Computers schaltete das Ventil der kleinen Hydrozephalus-Patientin auf eine höhere Gangart um.

Im Gegensatz zum ersten iPad enthalten neuere Modelle Magnete für die Abdeckung des Bildschirms.

Das Team nahm hunderte Labormessungen vor und fand, dass ein iPad 2 ohne Abdeckung die verwendeten Shuntventile in 67 Prozent der Fälle verändert, wenn es ihnen bis zu einem Zentimeter nahe kommt.

Wenn das iPad 2 mit einem Smart Cover bedeckt war, sank die Gefahr für Veränderungen an dem Ventil bei 1 cm Abstand auf 58 Prozent, bei bis zu 2,5 cm Abstand auf 5 Prozent.

Bei einer Distanz von fünf Zentimetern sei der Effekt zwar nicht mehr nachweisbar, schreibt das Team, sollte aber dennoch beachtet werden.

Mehr zum Thema

Mitochondriale Dysfunktion

Atmungskette bei Alzheimer offenbar beeinträchtigt

Glosse

Die Duftmarke: Frühlingserwachen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer