Rauchfreie Schulen sind eher selten

HAMBURG (dpa). Jugendliche greifen immer häufiger zur Zigarette - und immer früher. Viele Eltern und Politiker wünschen sich "Rauchfreie Schulen", ein generelles Rauchverbot für Lehrer und Schüler ist in den meisten Bundesländern aber nicht geplant, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

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Doch Niedersachsen und Hamburg prüfen derzeit, ob ein solches Verbot durchzusetzen ist. Auch in Bayern und Berlin gibt es ähnliche Pläne. Hintergrund des Vorhabens in Hamburg ist das Ergebnis einer Befragung von 3800 Schülern. Experten für Suchtprävention hatten eine Verbindung zwischen Rauchen und Drogenkonsum hergestellt: Demnach konsumieren immer mehr Jüngere und vor allem rauchende Schüler auch Cannabis. 38 Prozent der Raucher griffen regelmäßig zu der Droge. Bei den Nichtrauchern seien es nur zwei Prozent.

Einer Studie der WHO zufolge sind die deutschen Jugendlichen "Europameister" im Rauchen (wir berichteten): Etwa ein Viertel der 15jährigen Mädchen und Jungen greifen täglich zum Glimmstengel.

Ein generelles Rauchverbot liegt also nahe, doch in den meisten Ländern wird bezweifelt, daß Schüler damit vom Rauchen abgehalten werden. Viele Bildungsexperten halten ein Verbot für kaum umsetzbar.

In den meisten Bundesländern ist es den Schulen überlassen, ob sie ein Rauchverbot wollen oder den älteren Schülern das Rauchen gestatten. Andere Wege gehen Berlin und Bayern: In der Hauptstadt soll schon vom Beginn des neuen Schuljahrs an ein Rauchverbot gelten. Eine Verordnung ist aber noch nicht in Kraft. In Bayern startet im neuen Schuljahr das Modellprojekt "Rauchfreie Schulen". Bis 2008 sollen alle staatlichen Schulen in Bayern rauchfrei sein.

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