Hämatologie

Neue Option mit Ibrutinib bei M. Waldenström

Veröffentlicht:

Neuss. Erwachsene symptomatische Patienten mit M. Waldenström können alternativ zu einer Chemoimmuntherapie (CIT) auch initial mit einer Kombi aus Ibrutinib (Imbruvica®) und dem Anti-CD20-Antikörper Rituximab behandelt werden, teilt das Unternehmen Janssen Deutschland mit.

Basis der Zulassungserweiterung von Ibrutinib waren Ergebnisse der Phase-III-Studie iNNOVATE: Die Wirksamkeit einer Rituximab-Monotherapie hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens (PFS) wurde durch die Kombination mit Ibrutinib signifikant gesteigert. Mit der erweiterten Zulassung sei nun ein flexiblerer Einsatz des Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitors möglich, so der Hersteller. Bislang war in der Erstlinientherapie Ibrutinib als Monotherapie denjenigen Patienten vorbehalten, bei denen eine CIT nicht geeignet war.

In der Studie iNNOVATE war der Einsatz von Ibrutinib / Rituximab im Vergleich zu Placebo / Rituximab nach einem medianen Follow-up von 33,4 Monaten mit einer relativen Risikoreduktion für Progress oder Tod um 78 Prozent assoziiert, erinnert das Unternehmen in seiner Mitteilung. Nach 36 Monaten waren noch über drei Viertel (76 Prozent) der Patienten unter Ibrutinib / Rituximab ohne Progress, aber nur 31 Prozent derjenigen unter Placebo / Rituximab.

Nach vierwöchiger Therapie mit Ibrutinib / Rituximab verringerte sich die bei Morbus Waldenström charakteristisch erhöhte Konzentration an IgM verglichen zu Therapiebeginn um 56 Prozent. Unter Placebo / Rituximab wurde im gleichen Zeitraum eine Erhöhung der IgM-Konzentration um 6 Prozent beobachtet. Auch der Anteil der Patienten, die unter Rituximab das wirkstoffbedingte Flare-Phänomen (vorübergehender Anstieg der IgM-Konzentration) zeigten, war im Ibrutinib / Rituximab-Arm geringer als im Placebo / Rituximab-Arm (8 vs. 47 Prozent).

Neben der neuen Zulassung von Ibrutinib in Kombination mit Rituximab könne der BTK-Inhibitor in der Erstlinienbehandlung auch als Monotherapie bei erwachsenen Patienten mit Morbus Waldenström, die für eine CIT nicht geeignet sind, eingesetzt werden, erinnert der Hersteller. Zudem sei Ibrutinib als Einzelsubstanz zur Behandlung von Patienten zugelassen, die mindestens eine vorangehende Therapie erhalten haben. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Metaanalyse

Eosinophile Ösophagitis: Doppelte Dosis PPI wirkt offenbar besser

Sterile Knochenentzündungen

Chronische nicht-bakterielle Osteitis: Erstmals Empfehlungen formuliert

Das könnte Sie auch interessieren
Seltene Erkrankungen – häufiger als man denkt

© ASK Agentur für Sales und Kommunikation GmbH

Tag der Seltenen

Seltene Erkrankungen – häufiger als man denkt

Kooperation | In Kooperation mit: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG
Als stellvertretende Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Gießen/Marburg (UKGM) hat Dr. Beate Kolb-Niemann nicht nur die psychosomatische Versorgung in der Region entscheidend mitgeprägt. Indem sie somatisch orientierten Ärzten die Augen für die psychosomatische Dimension von seltenen Erkrankungen öffnet, trägt sie zu einer ganzheitlichen Betreuung Betroffener bei.

© [M] Kolb-Niemann; gremlin / Getty Images / iStock

Seltene Erkrankungen – häufiger als man denkt

Wenn man auf Anhieb nichts findet, ist es nicht immer die Psyche

Kooperation | In Kooperation mit: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG
Herr Prof. Dr. Winfried März hat nicht nur eine Universitätsprofessur für medizinische und chemische Labordiagnostik an der Karl-Franzens-Universität in Graz inne, sondern ist auch Arbeitsgruppenleiter an der Medizinischen Klinik V, Universitätsmedizin Mannheim. Zudem ist er als Direktor der Synlab-Akademie in der Ärztefortbildung im Bereich der seltenen Erkrankungen aktiv und hat mehrere Biobanken, insbesondere zu Fragen der Genetik von Herz-, Gefäß-, Nieren- und Fettstoffwechselerkrankungen, aufgebaut.

© Fantastic; [M] gremlin / Getty Images / iStock

Seltene Erkrankungen – häufiger als man denkt

Labordiagnostik bei seltenen Erkrankungen – wichtiger als man denkt!

Kooperation | In Kooperation mit: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Aktualisierte Ergebnisse der Phase-III-Studie AEGEAN

© Budi / stock.adobe.com (generiert mit KI)

Perioperatives Durvalumab beim resezierbaren NSCLC im Stadium IIA–IIIB [N2]

Aktualisierte Ergebnisse der Phase-III-Studie AEGEAN

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Tab. 1: Empfohlene Anfangsdosierungen von Ruxolitinib bei akuter und chronischer GvHD in Abhängigkeit vom Alter

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5, 6]

Graft-versus-Host-Erkrankung

JAK1/2-Hemmung jetzt für Kinder unter zwölf Jahren und in neuer Darreichungsform möglich

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

© Springer Medizin Verlag

Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie steht es um den Datenschutz bei der ePA, Frau Specht-Riemenschneider?

Stoffwechselerkrankungen

Was Diabetes mit der Schilddrüse zu tun hat

Lesetipps
Eine Fraktur wird fixiert.

© Radiographs / stock.adobe.com

Hyperglykämische Stoffwechsellage

Diabetes: Die wenig beachteten Folgen

Einer Person wird Blut abgenommen.

© luaeva / stock.adobe.com

Hohe Sterblichkeit

Diese vier Killer bei Thrombozytopenie nicht übersehen!

Herzinfarkte treffen nicht nur Männer, auch junge Frauen können betroffen sein. Geschlechtersensible beziehungsweise geschlechterspezifische Medizin will Bewusstsein für Geschlechterunterschiede bei Erkrankungen schaffen.

© eternalcreative / Getty Images / iStock

Interview

Gender-Gesundheit: Das Y-Chromosom birgt Risiken