Nationale Qualitätsoffensive in der Endoprothetik

FRANKFURT AM MAIN (hub). Fehler zu vermeiden und die Qualität in der Endoprothetik zu verbessern, ist das Ziel orthopädischer und unfallchirurgischer Fachgesellschaften. Wesentlicher Baustein: ein nationales Endoprothesenregister.

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Wie steht’s um Becken und Hüftgelenke des Patienten? © DanRace/fotolia.com

Wie steht’s um Becken und Hüftgelenke des Patienten? © DanRace/fotolia.com

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"Endoprothesen sollen 15 Jahre und länger halten", sagte Professor Hartmut Siebert, von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Langzeitdaten fehlten in Deutschland allerdings. Bisher werde nur das Versagen eines Implantats erfasst, meldepflichtig seien dabei nur produktbezogene Mängel. "Anwenderfehler wie die Auswahl eines nicht indizierten Modells werden nicht erfasst", so Siebert. Das gelte auch für patientenbezogene Ursachen, etwa die zu frühe Belastung der Prothese nach der Op.

Abhilfe schaffen soll jetzt ein nationales Endoprothesenregister. "Jeder Einbau und Ausbau einer Endoprothese muss erfasst, die Daten pseudonymisiert verknüpft und die Prothese identifiziert werden", forderte Professor Joachim Hassenpflug, Orthopäde am Uniklinikum Schleswig-Holstein. Ein Register könne nicht nur die Qualität verbessern und damit unmittelbar den Patienten nutzen, sondern auch Geld sparen, so Hassenpflug bei einer DGOU-Veranstaltung in Frankfurt am Main. Hassenpflug errechnete ein Einsparpotenzial von 45 Millionen Euro bereits im dritten Jahr nach dem Start eines solchen Registers.

Orthopäden und Unfallchirurgen hätten seit Jahren konkrete Modelle für ein nationales Register entwickelt. Bereits Anfang 2009 habe der G-BA einen Umsetzungsentwurf erhalten, hieß es. Nun soll es Gesundheitsminister Rösler richten.

 

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Viele gute Gründe sprechen für ein nationales Endoprothesenregister

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Wir stochern halt gern im Dunkeln

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