RAS-Hemmung bei Arthritis - neue Therapieoption?

ZÜRICH (hub). Das Renin-Angiotensin-System (RAS) rückt in den Fokus von Rheumatologen. Patienten mit Rheumatoider Arthritis scheinen von ACE-Hemmern und Sartanen zu profitieren.

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Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) haben ein kardiovaskuläres Risiko, das dem von zehn Jahre älteren Menschen ohne RA entspricht. Ein Grund ist die schlechtere Endothelfunktion, bedingt durch den chronischen Entzündungsprozess bei RA, durch erhöhte Werte der Zytokine TNFa und der Interleukine 1 und 6. In einer kleinen Placebo-kontrollierten Studie mit elf RA-Patienten wurde jetzt untersucht, wie bei ihnen eine Therapie mit dem ACE-Hemmer Ramipril auf die Endothelfunktion wirkt (Circulation 117, 2008, 2262).

Die Ergebnisse nach acht Wochen: Mit Placebo gab es keine Veränderung der Endothelfunktion, gemessen als Fluss-assoziierte Dilatation (FMD) der Brachialis-Arterie. Der Wert lag unverändert bei 2,9 Prozent. Mit 10 mg/d Ramipril nahm die FMD zu, von 2,9 Prozent auf 4 Prozent. Diese Wirkung sei plausibel, da eine erhöhte ACE-Aktivität auch die Konzentration an TNFa, IL-1 und IL-6 erhöht, so die Schweizer Forscher.

Dass Eingriffe in das Renin-Angiotensin-System bei RA positive Effekte haben können, wurde auch in einer Studie bei Ratten mit dem AT1-Blocker Losartan gezeigt: Gelenkschwellungen nahmen um bis zu 50 Prozent ab (Arthritis & Rheumatism 56, 2007, 441 - wir berichteten).

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