Alkoholkonsum hängt nicht nur vom sozialen Status ab

Für riskanten Alkoholkonsum sind Männer deutlich anfälliger als Frauen. Das ist ein Ergebnis der "Gesundheit in Deutschland Aktuell"- Studie des Robert Koch Instituts.

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Mehr als 40 Prozent der 20- bis 24-jährigen Männer in Brandenburg gehören mit ihren Trinkgewohnheiten zu der Gruppe der Risikokonsumenten.

Mehr als 40 Prozent der 20- bis 24-jährigen Männer in Brandenburg gehören mit ihren Trinkgewohnheiten zu der Gruppe der Risikokonsumenten.

© Foto: dpa

BERLIN (inh). Mehr als die Hälfte der jungen männlichen Brandenburger zwischen 18 und 19 Jahren trinkt zu viel Alkohol. Bei der männlichen Altersgruppe zwischen 20 und 24 Jahren fallen in Brandenburg 40 Prozent unter die Gruppe der Risikokonsumenten.

Diese Ergebnisse der "Gesundheit in Deutschland Aktuell"-Studie (GEDA) vom Robert Koch Institut wurden beim Kongress "Armut und Gesundheit" in Berlin präsentiert. Für die Studie, die auch repräsentative Aussagen für Regionen trifft, wurden die Teilnehmer nach ihren Trinkgewohnheiten befragt. Laut der Studie und einer Auswertung des Ländermoduls Brandenburg spielen die Faktoren Geschlecht und Alter die wichtigste Rolle, wenn es um riskanten Alkoholkonsum geht.

Dabei sind Männer deutlich häufiger gefährdet als Frauen. Die Gefahr ist umso höher, je jünger sie sind. Zum Vergleich: Bei den über 60-jährigen Brandenburgerinnen fallen 14 Prozent in die Kategorie der Risikokonsumenten. Im gesamten Bundesgebiet ist es in etwa jede fünfte Frau. Insgesamt liegt der Anteil der über 60-jährigen Risikotrinker in Brandenburg mit 26 Prozent niedriger als der Bundesdurchschnitt (30 Prozent).

Auch Faktoren wie Rauchstatus und Stress wirken sich der GEDA-Studie sowie des Ländermoduls für Brandenburg zufolge auf das Trinkverhalten aus: 42,3 Prozent der Raucher in Brandenburg trinken auch zu viel Alkohol. Bei den Nie- oder Gelegenheitsrauchern sind es nur 22,8 Prozent.

Der Studienteil, der sich explizit mit Brandenburg beschäftigt, widerlegt zudem das Vorurteil, dass ein niedriger sozialer Status mit einem erhöhten Alkoholkonsum einhergeht. Die Studie zeigt: Je höher das durchschnittliche Einkommen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass beim Alkoholkonsum über die Stränge geschlagen wird.

In den Studien des Robert Koch Institutes und des Ländermoduls Brandenburg wurde der Alkoholkonsum der Bevölkerung anhand von drei Fragestellungen gemessen: Wie oft trinken Sie Alkohol? Wie viel Alkohol nehmen Sie am Tag zu sich und wie oft trinken Sie sechs oder mehr Gläser Alkohol am Tag?

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