Olympia

Wissenschaftler kritisiert zu hohe Belastung

Veröffentlicht:

BADEN-BADEN. Der Sportwissenschaftler Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln hat anlässlich der schweren Verletzung von Andreas Toba bei den olympischen Turn-Wettkämpfen die hohen Belastungen im Spitzensport kritisiert.

Die physikalischen Grenzen im Turnen seien erreicht, erklärte der Professor vom Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation am Montag dem Südwestrundfunk. Die Übungen wirkten sich so massiv auf den Organismus aus, "dass dieser Grenzgang schiefgehen muss".

Leider sei es so, dass man offensichtlich den Körper ausreizen müsse, um eine Medaillenchance zu haben.Weil risikoreiche Show-Elemente die meisten Punkte brächten, würde der Sportler zum "Gladiator. Es muss viel Show geboten werden und dabei bleibt der Körper leider auf der Strecke."

Das gelte nicht nur für das Turnen, sondern für den gesamten Spitzensport. "Wer sich am besten verkaufen kann, wer die größte Show bietet, der kann sich am besten vermarkten. Und darum geht es letztlich", erklärte Froböse.

Toba hatte sich am Sonntag in Rio de Janeiro bei der Bodenübung im Vorkampf des Team-Wettbewerbs einen Kreuzbandriss und eine Innenmeniskusverletzung im rechten Knie zugezogen. Danach hatte der Hannoveraner trotz großer Schmerzen noch am Pauschenpferd geturnt, um der deutschen Riege zur Qualifikation für das Finale zu verhelfen. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Kommentar

Alarmstufe rot in der Notaufnahme

Glosse

Die Duftmarke: Frühlingserwachen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer