Kommentar – Psychotherapeuten-Ausbildung
Problemlöser gesucht!
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat seinen Entwurf für eine Reform der Psychotherapeuten-Ausbildung gegen Widerstände aus der Ärzteschaft durchs Kabinett gebracht. Im Kern bleibt es bei den Eckpunkten, wenngleich auf die Modellstudiengänge etwa zur Verordnung von Psychopharmaka verzichtet wird. Das war bereits im Vorfeld auch von vielen Psychotherapeutenverbänden kritisiert worden.
Dennoch, dieser Entwurf hat es in sich und wird weiterhin für Unruhe sorgen, weil die großen Fragen, etwa nach der klaren Abgrenzung beim Versorgungsauftrag für Neurologen, Psychiater und Psychotherapeuten, (noch) nicht gelöst sind. Das gilt auch für die Finanzierung der Weiterbildung und die Vergütung insgesamt – mit oder ohne eigenen Topf. Und: Was passiert in der Übergangszeit bis die ersten Absolventen in zehn Jahren verfügbar sind? Hier gibt es Erklärungsbedarf.
Spannend ist aber auch der Auftrag an den Bundesausschuss (GBA), die „berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit“ zu koordinieren. Ein kluger politischer Schachzug, die Selbstverwaltung mit der Lösung ihres Problems zu beauftragen. Man wird sehen, ob am Ende das Strucksche Gesetz gilt: Kein Gesetzentwurf verlässt den Bundestag so, wie er hereingekommen ist...
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