Kommentar

Lobbyismus in bestem Sinne

Christiane BadenbergVon Christiane Badenberg Veröffentlicht:

Das Wort Interessenvertretung hat für viele Menschen ein Geschmäckle. Es klingt nach Lobbyismus - alles für uns, nichts für die Anderen. Wie wichtig aber eine professionelle Interessenvertretung ist, das hat der Marburger Bund am Wochenende gezeigt.

Denn der MB hat nicht nur die Tarifpolitik im Blick, sondern viele andere politische Themen, bei denen den Klinikärzten Ungemach drohen könnte. Ein Beispiel ist der Entwurf zum Patientenrechtegesetz. Er sieht nach Angaben des MB vor, dass Patienten über die Gefahren einer Operation nur noch von Ärzten aufgeklärt werden dürfen, die auch an dem geplanten Eingriff teilnehmen.

Für den MB ein Unding. Denn eine solche Regelung würde zum Beispiel dazu führen, dass schwangere Anästhesistinnen, die nicht mehr in den Op dürfen, Patienten nicht über die Gefahren der Narkose informieren könnten. Sie hätte Auswirkungen auf das Arbeitszeitgesetz und würde Teilzeitmodelle erschweren.

Um solche Fallen aufzuspüren und sie mit Hilfe schlagkräftiger Argumente beseitigen zu können, bedarf es eines unermüdlichen kompetenten Einsatzes. Der MB hat in den vergangenen Jahren oft bewiesen, dass er in dieser Hinsicht Lobbyismus in bestem Sinne betreibt.

Lesen Sie dazu auch: MB-Chef Henke lehnt Politik nach Kassenlage ab

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Koordinierende Versorgung als Ziel

Long-COVID-Richtlinie in Kraft - jetzt fehlt noch die Vergütung

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle.

© Rolf Schulten

Berufliche Qualifikation

Ärztetag fordert von der EU Priorität für Gesundheitsthemen