Kommentar zum KBV-Zwist
Selbstbeschäftigung
Der Vorstand und vor allem die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung liefern seit Monaten ein Trauerspiel ärztlicher Selbstverwaltung.
Eine Truppe von Hausarzt-Funktionären hat es geschafft, den längst zugeschütteten Graben zwischen Haus- und Fachärzten wieder aufzureißen und alte Feindseligkeiten wiederzubeleben. Das gipfelte in einem Vorstoß von KBV-Vorstand Regina Feldmann, die Führungsspitze der KBV quasi zu sektionieren.
Spätestens seit der schweren Erkrankung von KBV-Chef Andreas Köhler lassen sich die Folgen ermessen: Die KBV wäre zumindest in Teilen führungslos, weil Vertretungsregeln mangels Legitimation nicht mehr funktionieren würden.
Doch der nächste Akt des Trauerspiels steht schon auf der Agenda: eine weitere außerordentliche Vertreterversammlung am 13. Dezember. Sie wird sich - nicht öffentlich - mit den Abwahlanträgen gegen Köhler und Feldmann befassen.
Eine Rolle könnte dabei spielen, ob die von der VV geforderten Nachbesserungen des Hausarzt-EBM - Stichtag ist hier der 30. November - durchgesetzt werden konnten. Das fällt in das Ressort und in die Verantwortlichkeit von Frau Feldmann. Einen Misserfolg kann sie sich eigentlich nicht leisten.