Gewählt

Martin Scherer ist neuer DEGAM-Präsident

Die DEGAM hat ein neues Präsidium gewählt. Der bisherige Vizepräsident Professor Martin Scherer rückt an die Spitze. Die bisherige Präsidentin übernimmt neue Aufgaben. Digitalisierung soll ein Schwerpunktthema des neuen Präsidiums werden.

Denis NößlerVon Denis Nößler Veröffentlicht:
Professor Martin Scherer ist zum neuen DEGAM-Präsidenten gewählt worden.

Professor Martin Scherer ist zum neuen DEGAM-Präsidenten gewählt worden.

© Uniklinikum Hamburg Eppendorf

ERLANGEN. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) hat Professor Martin Scherer zu ihrem neuen Präsidenten gewählt.

Der 47-jährige Hamburger, der in den vergangenen neun Jahren das Amt des Vizepräsidenten innehatte, erhielt am Donnerstagabend bei der Mitgliederversammlung im Rahmen der 53. DEGAM-Jahrestagung in Erlangen 197 Stimmen der 222 anwesenden wahlberechtigten Mitglieder.

Scherer war der einzige Kandidat für die Präsidiumsspitze. Er folgt auf Professor Erika Baum, die nicht wieder für das Amt der Präsidentin angetreten war. Sie wird künftig als Schatzmeisterin dem geschäftsführenden Präsidium angehören und erhielt 198 Stimmen.

Klimawandel wird Thema

Scherer rief in seiner Bewerbungsrede den Mitgliedern zu: „Wir sind interprofessionell, wir sind die Allgemeinmedizin! Wir sollten uns nicht aufspalten lassen!“ Vielmehr sollte die DEGAM „Leuchttürme bauen und mit ihnen die Flächen ausleuchten der Fehlversorgung, der interessengeleitenden Fehlinformation“.

Als „Leuchtturmbauer“ bezeichnete Scherer namentlich seine Vorgängerin Baum und deren Vorgänger Professor Ferdinand Gerlach.

Einen Schwerpunkt seiner Präsidentschaft will Scherer auf das Thema Digitalisierung legen: „Wir müssen die Vorreiterrolle übernehmen in der Frage, wie eine gute Gesundheitsversorgung in Zeiten der Digitalisierung aussieht.“

Das bedeute für ihn nicht, dass „wir uns mit technischen Details beschäftigen, sondern dass wir diese sogenannten Innovationen prüfen, ob sie einen Mehrwert bringen“.

Außerdem solle sich die DEGAM dem Thema Klimawandel widmen, so seine Forderung. Dafür soll nun eigens eine Arbeitsgruppe gegründet werden.

Sowohl im Präsidium als auch in den Posten der Sektionssprecher habe man erstmals „mehr Frauen als Männer, mehr jung als alt“, sagte Scherer.

Vizepräsidenten sind Hummers und Schneider

Als Vizepräsidenten fungieren künftig Professor Eva Hummers aus Göttingen, die in ihrem Amt bestätigt wurde (187 Stimmen), sowie Professor Antonius Schneider aus München (165 Stimmen).

Das neue DEGAM-Präsidium bilden außerdem: Professor Anne Simmenroth aus Würzburg (Schriftführerin) sowie die beiden Beisitzer Dr. Leonor Heinz aus Berlin und Dr. Ralf Jendyk aus Münster. Heinz, die auch Sprecherin des Forums Weiterbildung im Deutschen Hausärzteverband ist, hat am Mittwoch ihre Facharztprüfung mit Erfolg bestanden.

Gewählte Sektionssprecher

Veränderungen gab es auch bei den Sektionssprechern und deren Stellvertretern. Erstmals wurde mit Dr. Karen Voigt eine nichtärztliche Wissenschaftlerin in eines dieser Ämter gewählt. Die Soziologin arbeitet am Institut für Allgemeinmedizin an der TU Dresden.

Gewählt wurden (Sprecher und Stellvertreter):

Forschung: Professor Stefanie Joos und Professor Ildikó Gagyor

Fortbildung: Sandra Blumenthal und Dr. Günther Egidi

Qualitätsförderung: Professor Jean-François Chenot und Dr. Karen Voigt

Studium und Hochschule: Professor Antje Bergmann und Dr. Maren Ehrhardt

Versorgungsaufgaben: Dr. Uwe Popert und Dr. Jeannine Schübel

Weiterbildung: Dr. Marco Roos und Dr. Simon Schwill

Lesen Sie dazu auch: Erika Baum im Audio-Interview: „Primärarztsystem nicht völlig abtrennen“ DEGAM: Mindestens 2100 neue Hausärzte werden pro Jahr benötigt

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren