Landesärztetag
Bayerischer Ärztetag gegen Kassen-Apps
München. Die Bayerische Landesärztekammer will verhindern, dass Krankenkassen und Privatversicherer Gesundheits-Apps für Smartphones und PC verordnen können. Beim Landesärztetag am Wochenende in München forderten die Delegierten den Gesetzgeber auf, entsprechende Pläne zu stoppen. Neue Entwicklungen in diesem Bereich dürften „nicht ohne Einbeziehung ärztlichen Sachverstands eingesetzt werden“, heißt es in einem Beschluss des Bayerischen Ärztetags.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, dass Kassen künftig die Kosten für Apps erstatten sollen, die Patienten beispielsweise dabei unterstützen, ihre Blutzuckerwerte zu überwachen oder Medikamente regelmäßig einzunehmen. Das kann nach Ansicht der Ärztetags-Delegierten in Bayern allerdings dazu führen, dass die Verantwortung für solche Entwicklungen „einzig und allein den Kostenträgern übertragen werde“. Das sei aber nicht im Interesse der Patientensicherheit, argumentierte die Ärztekammer.
Honorar für Impfberatung?
GKV und PKV sowie die zuständigen Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung sowie Politik wurden beim Ärztetag aufgefordert, kurzfristig Rahmenbedingungenfür eine jährliche honorierte ärztliche Beratung zum Impfstatus zu schaffen. Diese „ergebnisoffene Impfberatungsziffer“ müsse ausreichend honoriert werden und dürfe nicht direkt an eine Impfleistung gekoppelt sein, so der Beschlusstext.
Darüber hinaus forderten die Delegierten laut Pressemitteilung eine rasche Einführung einer evidenzbasierten Impfsoftware als „Decision-Support-System“ und die Etablierung eines kostenlosen elektronischen Impfpasses mit Recall-Funktion, der Patienten an die Impfpraxis binde.
Bekenntnis zum Klimaschutz
Die bayerische Ärzteschaft bekannte sich zudem zu den Zielen des weltweiten Klimaschutzes, wie sie 196 Staaten, inklusive Deutschland, 2015 in Paris in Vertrag beschlossen haben. Die Delegierten sehen darin den Einstieg in eine nachhaltige Ressourcennutzung und betonen in der Mitteilung der Landesärztekammer, dass das Bemühen um die natürlichen Lebensgrundlagen zutiefst im ärztlichen Tun verankert. sei. (dpa/run)