Ersatzkassen in Nordrhein-Westfalen

In der Region spielt die Musik

Bundesweit aufgestellte Ersatzkassen definieren ihre regionalen Handlungsspielräume neu.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Für die bundesweit aktiven Kassen liegt eine große Herausforderung darin, künftig die richtige Balance zwischen zentralistischen Vorgaben und regionalen Handlungsspielräumen in den Regionen zu finden.

Das sagte die Vorsitzende des Ersatzkassenverbands vdek Ulrike Elsner bei der Jubiläumsveranstaltung in Düsseldorf zum 25-jährigen Bestehen der vdek-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen. "Wir müssen austarieren: Was machen wir bundesweit und geben dafür den Rahmen vor, und was machen wir vor Ort?"

Die Zeiten, in denen die Mitgliedskassen auf Landesebene vorformulierte Verträge nur noch unterschreiben mussten, seien vorbei. "Wir haben immer stärker festgestellt, dass man von der Bundesebene nicht alles vorgeben und anordnen kann", betonte sie.

Die Versorgung finde schließlich in der Region statt. "Wir haben regionale Vertragspartnerschaften mit Ärzten und Zahnärzten."

Regionale Ausrichtung wird wichtiger

Innerhalb des Verbands müsse es den Kassen gelingen, trotz aller Unterschiede und des internen Wettbewerbs zu gemeinsamen Lösungen zu kommen, sagte Heiner Beckmann, Vorsitzender des Landesausschusses der Ersatzkassen in NRW und Landesgeschäftsführer der Barmer GEK. "Es geht um die Konsenssuche bei gemeinsamen Versorgungs- und Vertragsinitiativen."

Es sei ein Vorteil in Nordrhein-Westfalen, dass Kassen und Ärzte häufig an einem Strang ziehen und gute Lösungen für die Versorgung finden, betonte Beckmann.

Als "herausragendes" Beispiel nannte er die Palliativ- und Hospizversorgung im bevölkerungsreichsten Bundesland.

Auch die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) lobte das regionale Zusammenwirken der Beteiligten. "Es ist wichtig, Konzepte und Ideen auf die Regionen abgestimmt voranzubringen", sagte sie.

Der regionalen Ausrichtung im Gesundheitswesen gehört nach ihrer Überzeugung die Zukunft. "Akteure vor Ort wissen in der Regel am besten, welche Strukturen für die bestmögliche Versorgung der Versicherten sinnvoll sind." (iss)

Mehr zum Thema

Kommentar zu Forderungen der Liberalen

FDP vor der Wende? Diesmal eher nicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen