Krankenkassen
Beirat startet Turbo-Studie zu RSA-Reform
BONN. Unter großem Zeitdruck hat der Beirat zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs am Montag seine Arbeit an einem Sondergutachten gestartet. Im Mittelpunkt stand die Erarbeitung des Evaluationskonzepts, schrieb der Beiratsvorsitzende, der Gesundheitsökonom Professor Jürgen Wasem, auf Twitter. Der Beirat beim Bundesversicherungsamt (BVA) muss seine Expertise bis Ende September abliefern, "damit die Koalitionäre nach der Bundestagswahl Material haben", so Wasem.
Mitte Dezember hat das Bundesgesundheitsministerium nach langem Hickhack das BVA mit einer Sonderevaluation beauftragt. Die Studie soll die Zielgenauigkeit des RSA überprüfen sowie die Konsequenzen verschiedener Reformoptionen empirisch abschätzen.
Die Aufgabe ist hochpolitisch, da die Reformvorstellungen zwischen den Kassenarten weit auseinandergehen. Das AOK-System betont, eine Änderung des RSA sei nur sinnvoll, wenn die messbare Zielgenauigkeit auf der Ebene von Versicherten zunimmt. Der BKK-Dachverband dagegen warnt, die Wettbewerbsfairness des RSA müsse zentraler Bestandteil der Evaluation sei, die bisher untersuchten Variablen reichten dafür nicht aus. (fst)