Krankenversicherung
Linke wollen Wahlfreiheit im Nordosten
SCHWERIN. Die Linksfraktion im Landtag fordert auch in Mecklenburg-Vorpommern die Wahlfreiheit zwischen Beihilfe und gesetzlicher Krankenversicherung für Beamte. Der SPD/CDU-Regierung in seinem Bundesland wirft Gesundheitsexperte Torsten Koplin vor, zu lange über das Thema zu „grübeln“ – nach seinen Angaben seit rund zwei Jahren.
Insbesondere für untere Besoldungsgruppen und für Familien wäre der Eintritt in die Gesetzliche Krankenversicherung nach Ansicht Koplins vorteilhaft und eine finanzielle Entlastung. „Zudem würde das Prinzip der solidarischen Gesundheitsgemeinschaft in einer gesetzlichen Krankenversicherung gestärkt“, sagte der Gesundheitspolitiker. Er verwies auch auf zu erwartende massive Steigerungen der Beihilfekosten für das Land.
Laut Prognosen der Landesregierung werden die Beihilfekosten des Landes für die Gesundheitsversorgung der derzeit aktiven Beamten von 2019 bis 2040 von 23,9 auf 68,8 Millionen Euro und für die jetzt bereits Pensionierten von 24,7 auf 134,7 Millionen Euro steigen. Als Vorbilder nannte Koplin Hamburg, wo das neue Wahlrecht schon eingeführt ist sowie Bremen, Brandenburg und Thüringen, die dies zu Jahresbeginn 2020 planen.